Essener Kämmerer zu RWE-Dividende
'Übertrifft schlimmste Alpträume'
ESSEN (dpa-AFX) Der Essener Kämmerer Lars Martin Klieve hat mit Entsetzen auf die RWE-Ankündigung reagiert, die Dividende für 2015 fast komplett zu streichen. «Das übertrifft meine schlimmsten Alpträume», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Für die Stadt fielen damit gut 18 Millionen Euro an Einnahmen weg. Dabei sei die Finanzlage wegen der Flüchtlingskrise derzeit besonders kritisch. Die Stadt habe erst Ende Januar einen Nachtragshaushalt mit 132 Millionen Euro zusätzlich für die Flüchtlinge vorgelegt. Das Defizit der Stadt verzehnfache sich danach von 3,4 auf 37 Millionen Euro. Nun fielen zusätzlich bereits eingeplante Millionen weg.
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Die Stadt Essen ist als wichtiger RWE-Standort zugleich Großaktionär mit RWE-Stammaktien. Im Vorjahr hatte sie 18,3 Millionen Dividende eingenommen. RWE will die Ausschüttung für Stammaktien - im Vorjahr 1 Euro je Aktie - nun komplett streichen. Inhaber von Vorzugsaktien sollen noch 13 Cent bekommen. Der Kämmerer war von den Plänen vorab nicht informiert worden. "Ich bin völlig überrascht", sagte er. Die kommunalen Aktionäre würden sich über die neue Situation und ihre Reaktion darauf abstimmen. Am 3. März tagt der RWE-Aufsichtsrat, in dem die Kommunen vertreten sind. "Das wird kein gemütliches Kaffeetrinken", sagte Klieve./rs/DP/das