Vermögensbildung mit Aktien
Zinsen bei Null - Sind Aktien für Sparer eine Alternative? 10 Tipps zur Aktienanlage
Nicht zuletzt mit dem Zinsentscheid in der vergangenen Woche hat der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, die Zinsen abgeschafft (wallstreet:online berichtete). Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: EZB am Ende des Lateins - Geldpolitische Irrfahrt zur Rettung von Zombiebanken.
Von einer Katstrophe für konservative Sparer, die mit Tagesgeld, Festgeld oder auf dem Sparbuch ihr Vermögen anlegen, spricht der Bankenverband. Für sie gibt es (fast) keine Zinsen mehr. Zehnjährige Bundesanleihen bieten aktuell noch magere 0,2 Prozent Rendite. Ebenso der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands: Die „EZB verstärkt den Abwärtsstrudel für die Sparer“.
Viele Bundesbürger sind ratlos: Lohnt Sparen noch? Ja, sagt der Bankenverband. Aber eben nicht mehr auf dem Sparbuch, sondern wenn Sie sich trauen, in Unternehmen zu investieren, die langfristig für den Wohlstand von Wirtschaft und Gesellschaft sorgen. Aktien, heißt das Zauberwort. Denn: Trotz starker Schwankungen der Aktienkurse - die so genannte Volatilität - seien auf lange Sicht jährliche Renditen von etwa fünf bis zehn Prozent möglich.
Sie zweifeln, ist Aktiensparen für jeden geeignet? Ja, meint erneut der Bankenverband. Aber: Anleger sollten ihr Geld langfristig investieren und bei Wertschwankungen nicht unbedingt gleich die Nerven verlieren. Hier zehn Grundregeln des Vebandes für die Geldanlage und Vermögensbildung mit Aktien:
Lesen Sie auch
1. Wertpapierdepot: Achten Sie bei der Eröffnung eines Wertpapierdepots auf die Gebühren für die Wertpapierverwaltung. Ein Vergleich lohnt sich.
2. Anlagebetrag: Legen Sie nur einen Teil der Ersparnisse in Aktien an. Finanzielle Reserven für Reparaturen, Notfälle sowie Anschaffungen gehören auf Giro-, Spar-,
Tagesgeldkonten.
3. Portfoliodiversifikation: Verteilen Sie das Geld auf verschiedene Aktien verschiedener Wirtschaftszweige. Eine breite Aktienstreuung mindert das Verlustrisiko.
4. Transaktionsgebühren: Die Kosten für den Kauf (und Verkauf) von Aktien betragen meist etwa ein bis 1,5 Prozent des Börsenwertes, können bei kleinen Aufträgen aber erheblich
höher liegen. Achten Sie auf Mindestgebühren und vermeiden Sie ständiges Umschichten des Depots.
5. Fondssparpläne: Für regelmäßiges Sparen mit Aktien, bieten sich Fondssparpläne mit Aktienfonds an. Bereits ab einem
geringen monatlichen Betrag kann breit gestreut in Aktien investiert werden. Eine kostengünstige Variante sind Indexfonds (ETFs), die einen Index abbilden.
6. Kredit: Trotz aktuell niedrigen Darlehenszinsen gilt, Hände weg vom Aktienkauf auf Kredit. Fallen die Kurse und geht die Spekulation schief, kann der finanzielle Schaden
erheblich sein.
7. Dividende: Wer regelmäßige Erträge haben möchte, sollte ertragsstarke Aktien auswählen, die schon seit vielen Jahren eine Dividende ausschütten - wie z.B. DAX-Unternehmen.
8. Aktientipps: Hier ist Vorsicht angeraten, zumal wenn sie per Email oder Telefon und als besonders sicher angepriesen werden. Lassen Sie sich bei Ihrer Hausbank beraten, die Ihr
Risikoprofil zugrunde legen sollte.
9. Faustregel: 100 minus Lebensalter. Soviel Prozent darf der Aktienanteil Ihres Depots einnehmen. Je älter Sie werden, desto geringer der Aktienanteil.
10. Gewinne: Nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne. Deshalb nach einem guten Kursverlauf auch mal (einen Teil) der Aktien verkaufen, um Gewinne zu sichern.
10. Gewinne: Nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne. Deshalb nach einem guten Kursverlauf auch mal (einen Teil) der Aktien verkaufen, um Gewinne zu sichern.