Nach Brüsseler Terroranschlägen
Ja schon, nur nicht jetzt - Lufthansa lässt Brussels Airlines weiter warten
Auch am kommenden Mittwoch wird es beim Lufthansa-Aufsichtsratstreffen wohl zu keiner Entscheidung für die vollständige Übernahme von Brussels Airlines kommen. Nach den Terroranschlägen am Brüsseler Flughafen muss die Tochterfirma die Verluste erst wieder aufarbeiten.
Schon im Jahr 2008 stieg Lufthansa mit 45 Prozent bei Brussels Airlines ein, die Option für den vollständigen Kauf wurde gleich dazu erworben. Für 250 Millionen Euro sollte die Tochter dann eigentlich im Jahr 2011 komplett übernommen werden, doch daraus wurde nichts. Die notwendige Sanierung dauerte zu lange, die Option wurde bis 2017 verlängert (mehr dazu auf „Schon im Jahr 2008 stieg Lufthansa mit 45 Prozent bei Brussels Airlines ein, die Option für den vollständigen Kauf wurde gleich dazu erworben. Für 250 Millionen Euro sollte die Tochter dann eigentlich im Jahr 2011 komplett übernommen werden, doch daraus wurde nichts. Die notwendige Sanierung dauerte zu lange, die Option wurde bis 2017 verlängert (mehr dazu auf „Handelsblatt“). Handelsblatt“).
Nun endlich im April wollte man eine Entscheidung fällen, hieß es in Medienberichten. Nach neuesten Informationen der "Wirtschaftswoche" wird es dazu aber wieder nicht kommen. Hintergrund seien die Terroranschläge in Brüssel vom 22. März, unter denen Brussels Airlines stark zu leiden habe. „Bevor wir über eine Integration von Brussels reden, muss erst der Flugbetrieb wieder normal laufen“, so ein mit der Angelegenheit vertrauter Manager gegenüber dem Magazin. Die Übernahme sei aber dennoch ein festes Ziel. „Wir arbeiten klar in Richtung Kauf“, erklärte der Lufthanseat.
Entgegen verschiedener Spekulationen denke die Lufthansa auch nicht über einen Einstieg bei der skandinavischen Fluglinie SAS nach. Man sehe den Wettbewerber weniger als Wettbewerber, sondern eher als eine Art Franchise-Partner, mit dem man beim Ausbau der Low-Cost-Tochter Eurowings kooperieren könnte.
Schwelender Konflikt an anderer Stelle
Derweil spitzt sich der weiterhin ungelöste Tarifkonflikt zwischen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und der Lufthansa erneut zu. Laut "Spiegel Online" findet an diesem Freitag ein Spitzengespräch zwischen beiden Tarifparteien statt.
Wie die Nachrichtenagentur „dpa-AFX“ berichtet, habe Lufthansa einen konkreten Kompromissvorschlag zu den Übergangsrenten der rund 5400 Piloten der Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings vorgelegt. Falls die VC auch für neueingestellte Kollegen auf Übergangsrenten in der bisherigen Form bestehe, müsse das durchschnittliche Ausstiegsalter von derzeit 59 auf 61 Jahre steigen und die Frührente von 60 auf dann 50 Prozent des letzten Grundgehalts fallen, erläuterte ein Sprecher. Die VC-Tarifkommission hat den Vorschlag abgelehnt. Stehen ein gutes halbes Jahr nach dem vorerst letzten Pilotenstreik die Zeiten wieder auf Streik?