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    Marktkommentar Hauck & Aufhäuser  816  0 Kommentare Brexit – Welche Richtung setzt sich durch? - Seite 2

    Schließlich würden die Brexit-Befürworter gerne globale Handelsabkommen selbst abschließen. Bislang gibt es 53 solcher Vereinbarungen, die die EU mit anderen Staaten und Regionen abgeschlossen hat. Im Falle eines EU-Austritts müsste Großbritannien diese binnen zwei Jahren neu verhandeln. Das ist kaum realistisch. Bis sich Kanada und die EU auf ein Freihandelsabkommen geeinigt hatten, sind allein sieben Jahre verstrichen. Im schlimmsten Fall würde Großbritannien den Status eines Drittlandes wie etwa Japan erhalten und unter die Regelungen der Welthandelsorganisation fallen.

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    Kaum Vorteile, erhebliche Nachteile

    Wenn Großbritannien tatsächlich aus der EU austritt, würde dies die Zölle um immerhin vier Prozent verteuern. Darunter würde die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Ausfuhren in die EU – immerhin die Hälfte aller Exporte – leiden.

    Ein Austritt Großbritanniens würde auch die Londoner City verändern. Die britische Hauptstadt zählt zu den wichtigsten Finanzplätzen weltweit. In London arbeiten 700.000 Menschen im Finanzsektor. In Frankfurt sind es lediglich 60.000. Für viele Finanzhäuser ist London ein attraktiver Standort, da sie von dort aus ihre Dienste überall in der EU anbieten können. Käme es zum Brexit, wäre mit Arbeitsplatzverlagerungen auf den Kontinent zu rechnen. Einige Bankenchefs haben entsprechende Maßnahmen bereits angekündigt. Die Schätzungen, wie viele der Beschäftigten betroffen wären, gehen weit auseinander und reichen von 20.000 bis 100.000.

    Ein Austritt Großbritanniens aus der EU würde zu weniger Handel, niedrigeren ausländischen Investitionen, geringerer Zuwanderung und einer längeren Phase der Unsicherheit führen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte auf Sicht der nächsten Jahre um einige Prozentpunkte tiefer ausfallen. Dies alles wäre aus britischer Sicht zwar nicht dramatisch, allerdings wären diese Kosten zu tragen, ohne dass sich die erhofften Vorteile eines Brexit einstellen würden. Hinzu käme aus politischer Sicht eine Schwächung Großbritanniens, da die europafreundlichen Schotten wohl zum zweiten Mal über ihre Unabhängigkeit abstimmen würden und sich wiederum aus dem Vereinigten Königreich verabschieden könnten. Im Falle eines Brexit würde aus Großbritannien über kurz oder lang nur noch England werden. Und in Europa würden die Fliehkräfte weiter an Kraft gewinnen.

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    Burkhard Allgeier
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    Burkhard Allgeier hält die Position als Chief Investment Officer (CIO) von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers inne.
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    Verfasst von Burkhard Allgeier
    Marktkommentar Hauck & Aufhäuser Brexit – Welche Richtung setzt sich durch? - Seite 2 Am 23. Juni ist es soweit: Dann entscheiden die Briten darüber, ob sie Mitglied in der EU bleiben oder nicht. Die Nachteile eines Austritts, auch Brexit genannt, überwiegen eindeutig – für beiden Seiten. Ein Kommentar von Reinhard Pfingsten, CIO von easyfolio und Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA. Die Briten stimmen demnächst über den Verbleib in der […] Der easyfolio Beitrag Marktkommentar Hauck & Aufhäuser: Brexit – Welche Richtung setzt sich durch? erschien zuerst auf - easyfolio Blog. Registrieren Sie sich für den easyfolio-Newsletter und bleiben Sie zum Thema "einfache private Geldanlage" immer auf dem Laufenden: https://www.easyfolio.de/newsletter.html