Umwelthilfe
Diesel-Skandal hat Züge von 'organisierter Kriminalität'
BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Umwelthilfe sieht im Skandal um zu hohe Schadstoffwerte von Dieselautos "Züge einer organisierten Kriminalität". Es gehe um ein "ganz offensichtlich zwischen Herstellern abgesprochenes Verhalten", sagte der Geschäftsführer der Umwelt- und Verbraucherschutz-Organisation, Jürgen Resch, am Mittwoch in Berlin. Die Bundesregierung - insbesondere Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) - helfe "konspirativ munter mit".
Resch wies darauf hin, dass die Umwelthilfe schon 2007 auf Tricks von Autobauern in Typzulassungsverfahren hingewiesen habe. Die Politik habe aber nicht reagiert: "Alle Hinweise sind versandet in den Ministerien."
Der Abgastester und Verkehrsberater Axel Friedrich riet Autokäufern dazu, sich im Kaufvertrag zusichern zu lassen, dass ihr Fahrzeug auch auf der Straße Abgas-Grenzwerte einhalte. Zudem sollten alle Besitzer von Dieselautos mit den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 die Hersteller auffordern, die Abgasreinigung nachzubessern.
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Zwischen Autokonzernen und Prüfbehörden herrsche "keine Waffengleichheit", sagte der ehemalige Leiter des Verkehrsbereichs beim Umweltbundesamt. "Wenn Sie sehen, wie viele IT-Ingenieure bei den Autofirmen arbeiten und wie viele bei den Behörden - der Unterschied ist immens."/ted/DP/stb