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    Von einer Milliarde auf 475 Millionen  7831  0 Kommentare Gnadenschuss bei Home24: Sind Europas Einhörner vom Aussterben bedroht?

    Im Vergleich zur Tech-Blase des Silicon Valley lässt sich der Hype um Europas Einhörner doch eher als Bläschen bezeichnen. So konnte der Kontinent in letzter Zeit kaum noch neue Exemplare hervorbringen. In Deutschland hat es jetzt Home24 dahingerafft.

    Der deutsche Einhornzüchter Rocket Internet hat einen schweren Verlust zu beklagen. Eines seiner drei Prachtexemplare, das Online-Möbelhaus Home24, musste mittels Preiskorrektur von der Liste derjenigen Tech-Unternehmen gestrichen werden, denen ein vorbörslicher Wert von über einer Milliarde US-Dollar zugesagt wird. Aufgrund ihrer Seltenheit hat sich der Begriff des Fabelwesens erst im Silicon Valley und dann in der ganzen Welt etabliert.

    Nun ist das Startup nicht mehr 1,1 Milliarden, sondern nur noch 475 Millionen Wert. Womöglich war es wegen der überzogenen Erwartungen schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt, laut Informationen der "Welt" sei die Kluft zwischen Buch- und Marktwert immer weiter gewachsen.

    Es macht den Eindruck, als neige sich die Einhorn-Blase in Deutschland und Europa bereits dem Ende, wo sie - im Vergleich zu Nordamerika - noch nicht einmal richtig an Fahrt aufgenommen hat. Währund im Silicon Valley nach wie vor eifrig gegründet und investiert wird, liegt die Geburtenrate der europäischen Einhörner seit einiger Zeit fast schon auf Nullniveau. So kamen auf dem Kontinent laut einem Bericht von "KPMG" seit 2015 im Schnitt gerade mal 1,4 neue Einhörner pro Quartal auf die Welt, in Nordamerika waren es dagegen 8,6. 

    In Deutschland hat es in diesem Jahr noch kein einziges Jungunternehmen in die Liga der außergewöhnlichen Milliarden-Startups geschafft. Mit dem Ausschluss von Home24 sind die (noch) ständigen Vertreter nach wie vor Delivery Hero, Hellofresh, CureVac sowie die Auto1 Group. Da bleibt für den Rocket-CEO Oliver Samwer nicht viel Auswahl für neue Beteiligungen, zumal ihm ja die ersten beiden schon gehören. Den Verlust seines Möbel-Babys gilt es aber dennoch wettzumachen. Auf unter 17 Euro fiel das Rocket-Papier, zum Börsenstart vor zwei Jahren lag der Kurs noch bei 42,50 Euro. 

    Nach eigener Aussage interessiert sich der Chef des Internetunternehmens aber grundsätzlich nicht die Bohne für den Stand seiner Firma am Kapitalmarkt: „In 18 Monaten an der Börse ist unser Aktienkurs 50 Prozent nach oben und 50 Prozent nach unten geschwankt. Für uns ist das okay“, sagt er der "Gründerszene". Und: „Den Aktienpreis schaue ich mir bloß alle zwei Wochen mal an, wenn mir langweilig ist und ich in einer Schlange anstehen muss.“




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