8 Dinge, die du über die Umsatzrendite wissen solltest
Bevor ich mir eine Aktie kaufe, möchte ich wissen, ob das Unternehmen hinter der Aktie profitabel ist oder nicht. Es gibt einige Kennzahlen, die darüber Aufschluss geben können.
Eine der wichtigsten ist die Umsatzrendite. Um diese besser zu verstehen, möchte ich dir 8 Dinge über sie erzählen, die du unbedingt wissen solltest.
Punkt 1: Verschiedene Bezeichnungen, eine Kennzahl
Die Umsatzrendite ist eine häufig verwendete Kennzahl, wenn es um die Analyse von Aktien geht. Oft erkennt man sie aber nicht sofort als solche wieder, weil es viele verschiedene Bezeichnungen für sie gibt.
Neben Umsatzrendite wird sie auch als EBIT-Marge, EBT-Marge, Gewinnspanne oder Return on Sales bezeichnet.
Punkt 2: Berechnung der Umsatzrendite
Um zu verstehen, was die Umsatzrendite aussagt, ist es wichtig für dich, zu wissen, wie du sie berechnen kannst.
Es handelt sich dabei um eine sehr einfache Formel: Du teilst den Gewinn durch den Umsatz und multiplizierst das Ganze dann mit 100. Das Ergebnis ist die Umsatzrendite in Prozent.
Wichtig: Vergleichst du zwei Unternehmen miteinander, musst du immer mit der gleichen Art des Gewinns rechnen, also zum Beispiel mit dem Gewinn vor Steuern und Zinsen.
Punkt 3: Die Definition
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Der Blick auf die Formel verrät uns also, dass die Umsatzrendite ausdrückt, in welchem Verhältnis der Gewinn zum Umsatz steht. Einfach gesagt: Die Umsatzrendite zeigt, wieviel Gewinn vom Umsatz hängen bleibt.
Beispiel: Ein Unternehmen setzt 100 Euro um und generiert daraus einen Gewinn von 20 Euro. Die Umsatzrendite dieses Unternehmens beträgt 20 %.
Punkt 4: Hohe Umsatzrendite = attraktive Produkte
Doch was sagen uns nun diese 20 %? Auf jeden Fall verfügt dieses Unternehmen über attraktive Produkte. Denn nur für attraktive Produkte werden Kunden die hohen Preise akzeptieren, die notwendig sind, um 20 % vom Umsatz als Gewinn einzubehalten.
Ein Beispiel für ein Unternehmen, dessen Produkte bei seinen Kunden äußerst beliebt sind, ist Apple. Der iPhone-Konzern konnte 2015 eine Umsatzrendite von 22,8 % vor Steuern und Zinsen erwirtschaften.
Punkt 5: Hohe Umsatzrendite = niedrige Kosten
Außerdem deutet eine hohe Umsatzrendite auf niedrige Kosten hin. Denn niedrige Kosten erhöhen den Gewinn und damit auch die Umsatzrendite. Eine hohe Umsatzrendite zeigt also, dass ein Unternehmen neben attraktiven Produkten auch seine Kosten im Griff hat.
Die irische Fluggesellschaft Ryanair ist ein wunderbares Beispiel für solch ein Unternehmen. Fluggesellschaften haben praktisch keine Möglichkeit, höhere Preise als die Konkurrenten durchzusetzen, da ihr Produkt immer das gleiche ist: Personen von A nach B fliegen.
Trotzdem konnte Ryanair das Geschäftsjahr 2016 mit einer hohen Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen von 22,3 % abschließen. Möglich machten das die niedrigen Kosten bei Personal, Wartung und Flughafengebühren.
Punkt 6: Steigende Umsatzrendite = steigende Produktivität
Oftmals deutet eine steigende Umsatzrendite auch auf eine steigende Produktivität hin. Das bedeutet, das vorhandene Mittel effizienter eingesetzt werden, was zu höheren Umsätzen bei gleichen Kosten führt. Der Gewinn steigt, die Rendite ebenfalls.
Punkt 7: Puffer für schlechte Zeiten
Auch das beste Unternehmen kann durch äußere Einflüsse, wie zum Beispiel eine Wirtschaftskrise, in Mitleidenschaft gezogen werden.
In solchen Zeiten bietet eine hohe Umsatzrendite einen wunderbaren Puffer, der dafür sorgt, dass man nicht bei der kleinsten Umsatzdelle sofort in die roten Zahlen rutscht.
Punkt 8: Die Umsatzrendite ist nicht alles
Trotz der genannten Punkte sollten wir uns klar machen, dass ein wunderbares Unternehmen nicht zwangsläufig eine hohe Umsatzrendite aufweisen muss.
Ein Beispiel für ein solches Unternehmen ist Amazon. Der Onlineversand-Riese konnte 2015 eine Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen von lediglich 0,6 % erwirtschaften.
Trotzdem war die Aktie in der Vergangenheit eine wunderbare Investition: Der Kurs stieg in den letzten 10 Jahren um atemberaubende 2.329,1 %.
Mein Fazit zur Umsatzrendite
Die Umsatzrendite ist eine wichtige Kennzahl zur Beurteilung der Profitabilität eines Unternehmens und damit eine Kennzahl, die man sich vor jedem Aktienkauf anschauen sollte.
Aber Vorsicht: Fixierst du dich zu sehr auf sie, könnten dir tolle Investmentmöglichkeiten durch die Lappen gehen.
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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon, Apple und Ryanair. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Amazon und Apple. The Motley Fool hat die folgenden Optionen:
long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.
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