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    ROUNDUP/Millionenklage gegen Sal. Oppenheim  551  0 Kommentare Middelhoff soll aussagen

    KÖLN (dpa-AFX) - Überraschung im millionenschweren Streit zwischen dem früheren Top-Manager Thomas Middelhoff und dem Bankhaus Sal. Oppenheim: Das Kölner Landgericht hat am Dienstag noch keine Entscheidung verkündet, sondern will Middelhoff demnächst als Zeuge vernehmen. Das betrifft die Klage seiner Frau, die von der Bank rund 32 Millionen Euro Schadenersatz wegen angeblicher Falschberatung beim Kauf von Fondsanteilen fordert.

    Der Vorsitzende Richter Stefan Singbartl sagte, nach Darstellung der Bank habe die Klägerin mögliche Ansprüche an ihren Mann abgetreten - die Klägerin bestreite das allerdings. Sollte dies dennoch den Tatsachen entsprechen, wäre ihre Klage abzuweisen, sagte Singbartl der Deutschen Presse-Agentur.

    Die zweite Klage - die von Thomas Middelhoff selbst - wurde laut Landgericht zurückgezogen. Hier sei kürzlich eine außergerichtliche Einigung gelungen, erklärte der Richter. Den Inhalt des Vergleichs kenne das Gericht nicht. Der frühere Chef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor hatte zu Beginn des Zivilprozesses von Sal. Oppenheim gut 44 Millionen Euro verlangt, die Bank von Middelhoff im Gegenzug eine noch deutlich höhere Summe. Middelhoffs Insolvenzverwalter Thorsten Fuest sagte zu dem Vergleich, alle Beteiligten hätten Verschwiegenheit vereinbart.

    Auch von Frau Middelhoff fordert die Bank eine zweistellige Millionensumme. Kredite seien nicht zurückgezahlt worden. Nach Darstellung der Bank gibt es ein Schreiben, in dem Frau Middelhoff erklärt, sie trete Ansprüche an ihren Mann ab, wie Singbartl erläuterte. Diese Frage sei im Rahmen der Beweisaufnahme zu klären. Wann Thomas Middelhoff vernommen werde, sei noch offen. "Wir kennen ja nicht einmal seinen aktuellen Wohnsitz."

    Eine weitere Klage hatte die Vermögensverwaltungsgesellschaft Middelhoff & Cie Asset Management eingereicht. Sie verlangt von der Sparkasse KölnBonn die Freigabe von Festgeldern der Middelhoffs in Höhe von 23 Millionen Euro. Der Streit zwischen der Middelhoff-Seite und den Geldhäusern war nach der Insolvenz des Arcandor-Konzerns 2009 entbrannt. Middelhoff hatte im März 2015 Privatinsolvenz beantragt. Gläubiger - darunter Sal. Oppenheim, die Sparkasse KölnBonn und der Arcandor-Insolvenzverwalter - machen Millionenforderungen gegen ihn geltend.

    Im November 2014 war der heute 63-Jährige wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Nach letzten Berichten verbüßt Middelhoff seine Haft im offenen Vollzug./wa/DP/stb





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