Stelters Sicht
Mit Trump kommt die Reflation - Protektionismus, Begrenzung der Zuwanderung und Konjunkturprogramme mit 'Helikopter-Geld' schwächen den Dollar und fördern Exporte - Inflation entwertet Schuldenlast - Seite 2
Unrecht kaum beachtet worden.
"Trump wäre der erste Regierungschef eines der G20 Ländern, der offiziell
den Einsatz der geldpolitischen Helikopter unterstützt", so Stelter.
Historisch wäre das laut Stelter keine Premiere. Zur Finanzierung des
Bürgerkrieges hätten die Nordstaaten unter Präsident Lincoln zinslose
Treasury Notes ausgegeben, um Staatsausgaben zu finanzieren. In der Spitze
habe das Volumen der als "Greenbacks" bezeichneten zinslosen und nicht zu
tilgenden Notes immerhin 450 Millionen Dollar betragen, was heute rund
5.000 Milliarden Dollar entspreche. "Der Vorteil, damals wie heute, ist
neben der zinsfreien dauerhaften Finanzierung des Staates, dass die
Geldmenge gesteigert wird, ohne auf das Bankensystem angewiesen zu sein.
Damit würden die USA wieder mehr Kontrolle über die Geldschöpfung erlangen,
ein Thema, welches in Europa zur Zeit überhaupt nur in der Schweiz und in
Island diskutiert wird, wo es Überlegungen gibt, auf ein Vollgeldsystem
umzusteigen. In einem solchen Geldsystem wird das Geld nicht mehr von den
Geschäftsbanken geschaffen, sondern nur noch von der Zentralbank.
Unabhängig wie man grundsätzlich dazu steht, dürfte es unmittelbar
stimulierend wirken", so Stelter.
Wer es zuerst tut, gewinnt
Ein weiterer Blick in die Geschichte - und zwar sowohl in die Zeit der
großen Depression wie auch in die letzten Jahre des 19. Jahrhunderts -
zeige, dass es jenen Ländern wirtschaftlich am besten ergangen, die am
erfolgreichsten eine Reflationierung erwirkten. Also einen deutlichen
Anstieg des Preisniveaus, der dazu beitrage, die Schuldenlast real zu
entwerten. Stelter: "Je protektionistischer ein Land war und je schneller
es schaffte, die eigene Währung zu entwerten, desto größer war der Erfolg."
Stelter weiter: "Ein Präsident Trump würde vermutlich genau diesen Weg
beschreiten. Eine Begrenzung der Zuwanderung dürfte zu steigenden Löhnen
führen. Protektionistische Eingriffe - wie auch immer begründet - zur
Verlagerung von Produktion in die USA und tendenziell steigenden Preisen.
Helikopter-finanzierte Konjunkturprogramme zu höherem Wachstum und -
vermutlich - zu einer deutlichen Schwächung des US-Dollars, was wiederum
Exporte fördert und Importe beschränkt. Macht Trump seine Drohung wahr, von
den Verbündeten mehr militärische Eigenleistung zu fordern und die
militärischen Aktivitäten im Ausland zurückzuführen, so hat auch dies eine
belebende Wirkung für die USA."
"Damit wären die USA das Land, welches am aggressivsten diesen Kurs
verfolgt. Europa könnte darauf schon alleine aufgrund der Struktur des
Eurosystems nicht oder nur sehr zeitverzögert regieren. Der Euro würde
deutlich aufwerten, die Inflation weiter sinken. Die Spannungen in der
Eurozone würden weiter zunehmen, und die Szenarien für eine Auflösung des
Euro an Aktualität gewinnen," so Stelter.
Als Konsequenz rät er zu einer taktischen Reduzierung der Aktienquote -
schon allein wegen des hohen Bewertungsniveaus. Stelter: "Sollte Trump
gewinnen und die hier diskutierten Maßnahmen tatsächlich umsetzen (können),
wäre die Strategie klar: Dollar verkaufen; Aktien von US-Firmen, die von
Konjunkturprogramm und Protektionismus profitieren, kaufen (abgesichert!);
Gold aufstocken, weil Inflation dann deutlich wahrscheinlicher wird; auf
neue Krise des Euro einstellen".
Für weitere Informationen:
Josef Schießl
Asset - Agentur für Finanzkommunikation
schiessl@asset-communication.de
Ende der Pressemitteilung
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Emittent/Herausgeber: Asset - Agentur für Finanzkommunikation
Schlagwort(e): Finanzen
03.11.2016 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch DGAP -
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großen Depression wie auch in die letzten Jahre des 19. Jahrhunderts -
zeige, dass es jenen Ländern wirtschaftlich am besten ergangen, die am
erfolgreichsten eine Reflationierung erwirkten. Also einen deutlichen
Anstieg des Preisniveaus, der dazu beitrage, die Schuldenlast real zu
entwerten. Stelter: "Je protektionistischer ein Land war und je schneller
es schaffte, die eigene Währung zu entwerten, desto größer war der Erfolg."
Stelter weiter: "Ein Präsident Trump würde vermutlich genau diesen Weg
beschreiten. Eine Begrenzung der Zuwanderung dürfte zu steigenden Löhnen
führen. Protektionistische Eingriffe - wie auch immer begründet - zur
Verlagerung von Produktion in die USA und tendenziell steigenden Preisen.
Helikopter-finanzierte Konjunkturprogramme zu höherem Wachstum und -
vermutlich - zu einer deutlichen Schwächung des US-Dollars, was wiederum
Exporte fördert und Importe beschränkt. Macht Trump seine Drohung wahr, von
den Verbündeten mehr militärische Eigenleistung zu fordern und die
militärischen Aktivitäten im Ausland zurückzuführen, so hat auch dies eine
belebende Wirkung für die USA."
"Damit wären die USA das Land, welches am aggressivsten diesen Kurs
verfolgt. Europa könnte darauf schon alleine aufgrund der Struktur des
Eurosystems nicht oder nur sehr zeitverzögert regieren. Der Euro würde
deutlich aufwerten, die Inflation weiter sinken. Die Spannungen in der
Eurozone würden weiter zunehmen, und die Szenarien für eine Auflösung des
Euro an Aktualität gewinnen," so Stelter.
Als Konsequenz rät er zu einer taktischen Reduzierung der Aktienquote -
schon allein wegen des hohen Bewertungsniveaus. Stelter: "Sollte Trump
gewinnen und die hier diskutierten Maßnahmen tatsächlich umsetzen (können),
wäre die Strategie klar: Dollar verkaufen; Aktien von US-Firmen, die von
Konjunkturprogramm und Protektionismus profitieren, kaufen (abgesichert!);
Gold aufstocken, weil Inflation dann deutlich wahrscheinlicher wird; auf
neue Krise des Euro einstellen".
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