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    Investition in Strom  2771  2 Kommentare Unsichtbare Kostentreiber: Stromtrassen verschlingen 50 Milliarden Euro

    Jetzt liegen der Bundesnetzagentur neue Zahlen und Pläne für die zukünftige Netzentwicklung vor. Die Erdverkabelung für die Energiewende wird fünf Mal so teuer wie Hochspannungsleitungen, denn die neuen unterirdischen Stromautobahnen sind fast unkalkulierbar.

    Die vier Betreiberfirmen Amprion, 50Hertz, Tennet und TansnetBW gehen von Investitionen i.H.v. circa 50 Milliarden Euro bis 2030 aus. Meerwindbranche und Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Netze (HGÜ) werden zulegen. Den größten Posten nimmt der Netzausbau an Land ein: mit 34 bis 36 Milliarden Euro ("FAZ"). Nur ein Drittel der Gesamtkosten - 15 Milliarden Euro - wird für den Anschluss der Meerwindparks in Nord- und Ostsee kalkuliert. 

    Kosten und kein Ende in Sicht

    Bis 2035 sollen die Anschlusskosten von Meerwindparks auf 22 Milliarden Euro steigen. Zudem bilden die Ausgaben für neue Leitungen nur einen Aspekt der notwendigen Maßnahmen. Es müssen vorhandene Leitungen verstärkt und erneuert werden, um die lokal erzeugte Elektrizität auf die nächste Netzebene zu transportieren. Auch diese Aufgabe wird Kosten im zweistelligen Milliardenbereich verursachen.

    Im Detail müssen bestehende Trassen auf 7.600 bis 8.500 Kilometern erneuert und bis 2030 neue Leitungstrassen mit einer Länge von 3.800 Kilometer errichtet werden. Bei den neuen Trassen entfielen 2.600 Kilometer auf Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsnetze (HGÜ). Die HGÜ-Leitungen sollen 8.000 Megawatt Strom transportieren. 

    Meerwindbranche wächst langsam

    Ab 2021 wird die Meerwindbranche aus ihrer Komfortzone kommen müssen. Die Bundesregierung will den Zubau drosseln und Ausschreibungen werden die Betreiber schärfer kalkulieren lassen. Die Meerwindparks sollen mit neuen Anschlüssen - zwischen 2.277 und 3.702 Kilometern - noch effizienter werden. Somit könnte es gelingen, dass in 14 Jahren die Anlagen 7.400 Megawatt ans Land bringen. Bis 2035 könnten es sogar 11.400 Megawatt sein, was einer Kapazität von elf Kernkraftwerken entspräche.  

    Kritische Stimmen

    Die Pläne rufen nicht nur Begeisterung hervor, denn in vielen Regionen wird der Ausbau auch sehr kritisch hinterfragt. So ist die Zukunft des Netzknotens Grafenrheinfeld bei Schweinfurt unklar. Hier geht es um zwei neue Wechselstromtrassen von Hessen nach Thüringen. Es regt sich Widerstand gegen die Errichtung neuer höherer Masten ("BR24").

    Auch die Mehrkosten durch die Erdverkabelung von Stromtrassen sind noch unklar. Aktuell geht die Studie davon aus, dass Erdkabel fünf Mal teurer sind, als Freileitungen -  andere Berechnung sagen, dass Erdkabel auch mal das Achtfache kosten können ("BR24"). Genauere Zahlen hängen vom Streckenverlauf, der Kabeltechnik und Kosten für die Erdkabel ab.

    Die Bayernredaktion weist daraufhin, dass die Vorgaben für den Netzentwicklungsplan konkrete Zahlen verlangen, die jedoch offenbar nicht lieferbar sind ("BR24"). Vorallem in Bayern sind die Stromtrassen ein Politikum, denn Horst Seehofer (CSU) will die Erdverkabelung voranbringen - weil es aus der Bevölkerung starken Widerstand gegen die oberirdischen Stromtrassen gibt ("Frankenpost").

    Norden und Osten unter Strom

    Wie "Finanztreff" berichtet, wird Bayern in Zukunft der größte Stromimporteur sein, wohingegen in Nord- und Ostdeutschland die Erzeugung 2030 das Doppelte der lokalen Nachfrage betragen wird. Woher der Strom für Bayern kommen wird, ist jedoch noch ungewiss. Aus der Bevölkerung gibt es starken Widerstand gegen den Suedlink und auch den Suedostlink ("Frankenpost").

     





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