ROUNDUP/Aktien New York
Wenig Bewegung - Zum Wochenstart fehlen Impulse
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Montag erst einmal ihrer freundlichen Entwicklung vor dem Wochenende Tribut gezollt. Die zuletzt auf Hochtouren laufende Berichtssaison legte zu Wochenbeginn eine Atempause ein - damit fehlten von dieser Seite Impulse für eine klare Richtung. Auch kursbewegende Konjunkturdaten gab es zum Wochenauftakt keine.
Zuletzt trat der Dow Jones Industrial mit einem Minus von 0,02 Prozent bei 20 068,07 Punkten auf der Stelle. Damit blieb der New Yorker Leitindex zwar unter seinem anderthalb Wochen alten Rekordwert von 20 125,58 Punkten, behauptete sich aber locker über der viel beachteten Marke von 20 000 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Montag 0,18 Prozent auf 2293,35 Zähler und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,10 Prozent auf 5156,65 Punkte zurück.
Am Freitag hatte ein stark ausgefallener Arbeitsmarktbericht die Kurse an der Wall Street angeschoben. Doch nun seien die Anleger wieder vorsichtiger, weil die nächsten Schritte von US-Präsident Donald Trump nur schwer berechenbar seien, schrieb Craig Erlam vom Broker Oanda.
Kursrelevante Unternehmensnachrichten waren zu Wochenbeginn Mangelware. Zu den wenigen Ausnahmen gehörten die Aktien von Hasbro, die an der S&P-500-Spitze um über 14 Prozent nach oben sprangen. Der Spielwarenhersteller übertraf mit dem bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) im vergangenen Quartal selbst die kühnsten Erwartungen und überraschte auch mit der Umsatzentwicklung positiv. Zudem fiel die angekündigte Anhebung de Quartalsdividende deutlicher als am Markt erwartet aus.
Bei Tiffany mussten die Anteilseigner dagegen einen Kursverlust von mehr als 2 Prozent verkraften. Hier belastete der überraschende Rücktritt von Konzernchef Frederic Cumenal. Der Verwaltungsrat war dem Unternehmen zufolge von den jüngsten finanziellen Ergebnissen enttäuscht. Während der Suche nach einem Nachfolger werde der Vorsitzende des Kontrollgremiums und frühere CEO, Michael Kowalski, das Unternehmen leiten. Der Führungswechsel sollte den US-Edeljuwelier zwar nicht umwerfen, sorge aber für Unsicherheit, kommentierte Nomura-Analyst Simeon Siegel die Personalie.
Die Aktien von Praxair verloren angesichts weiterer negativer Nachrichten knapp 1 Prozent. Dem geplanten Zusammenschluss des Gasekonzerns mit seinem deutschen Konkurrenten Linde droht in Deutschland zunehmend Widerstand von der Gewerkschaft IG Metall. Am Freitag hatten sich die Arbeitnehmervertreter wegen des Insiderverdachts gegen Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle kritisch zu dessen Auswirkungen auf eine mögliche Fusion geäußert.
Ansonsten blieb der Finanzsektor im Mittelpunkt, der zuletzt aufgrund der von Trump vorgelegten Deregulierungspäne ein Kursfeuerwerk abgebrannt hatte. Aktien der im Dow Jones gelisteten Investmentbank Goldman Sachs gehörten mit plus 0,59 Prozent zu den besten Indexmitgliedern, nachdem sie bereits am Freitag um gut viereinhalb Prozent gestiegen waren. Bei Konkurrent JPMorgan reichte es immerhin für ein weiteres knappes Kursplus, und im S&P 500 legten Morgan Stanley um fast 1 Prozent zu./gl/he