Stada und die Frage nach dem Sieger
56 Euro pro Stada-Aktie (WKN 725180 / ISIN DE0007251803) soll Cinven, ein Londoner Finanzinvestor, zahlen wollen. Bislang ist dies aber noch weniger als eine Absichtserklärung. Es handelt sich vielmehr um eine völlig unverbindliche Interessenbekundung. Cinven ist allerdings kein Unbekannter: Die Briten kaufen über die von ihnen initiierte Fondsgesellschaften auf und verkaufen sie anschließend irgendwann weiter, manchmal als gesamte Einheit, manchmal in Einzelteilen.
Der zweite Weg würde sich bei Stada anbieten, denn das Generika-Geschäft ist margenschwach, könnte aber andere Wettbewerber interessieren. Das Marken-Geschäft mit apothekenpflichtigen Medikamenten wie dem Grippemittel Grippostad und dem Sonnenschutzmittel Ladival sind hingegen margenstark. Diese Einheit könnte hochpreisig weiterverkauft werden.
Doch soweit ist es (noch) nicht, denn es gibt wohl noch einen zweiten Interessenten. Dies ist der amerikanische Finanzinvestor Advent. Die Hoffnung für Börsianer ist nun, dass sich die beiden Heuschrecken [frei nach Ex-SPD-Chef Müntefering] ein Bietergefecht liefern. Ein solcher Übernahme-Poker würde dem Kurs der Aktie, die bis heute Mittag in Stuttgart um 14 Prozent auf 56,69 Euro steigt, vermutlich weiter nach oben treiben. Dann sind auch Kurse deutlich über 60 Euro möglich. Gespräche mit dem Management laufen, dies bestätigte Stada inzwischen…
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Ein Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de
Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.
Bildquellen: Wolfgang Raum / STADA Pressefoto © STADA Arzneimittel AG