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Moodys lobt Umbau bei der Deutschen Bank - Rating bleibt stabil
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Ratingagentur Moody’s sieht in der Neuaufstellung der Deutschen Bank einen richtigen Schritt. Die 8 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung, die Kurskorrekturen bei der Strategie und die bereits erzielten Erfolge beim Abbau von Risiken in der Bilanz seien gute Nachrichten, erklärte Moody’s am Dienstag. Das Langfristrating bleibt bei "Baa2" mit einem stabilen Ausblick. Die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank wird damit als befriedigend eingestuft.
"Die Kapitalerhöhung ist eine kraftvolle Antwort auf die Herausforderungen, denen die Deutsche Bank 2016 gegenüberstand", erklärte der zuständige Analyst Peter Nerby in New York. "Die positiven Trends seit dem Vergleich mit dem US-Justizministerium dürften sich verstärken." Die Deutsche Bank hatte sich Ende des Jahres mit den USA auf eine Milliardenzahlung wegen fragwürdiger Hypotheken-Deals vor der Finanzkrise geeinigt. Dies beendete eine Phase der Unsicherheit, in der Anleger zweifelten, ob die Bank ausreichend Kapital für die Beilegung ihrer teuren Rechtsstreitigkeiten in der Hinterhand hat.
Die Kapitalerhöhung gebe der Deutschen Bank mehr Zeit und finanzielle Schlagkraft, um den Umbau zu bewältigen, stellte Moody’s fest. Auch sollte die Kapitalerhöhung das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern in die Bank stärken. Deutsche-Bank-Finanzchef Marcus Schenck hatte am Vortag auf einer Analystenkonferenz gesagt, die Unruhe um das Geldhaus habe im vergangenen Jahr etwa 1 Milliarde Euro an Erträgen gekostet.
Um das aktuelle Rating zu rechtfertigen, müsste die Bank in diesem Jahr einigermaßen profitabel sein, ließ Moody's nun wissen. Eine bessere Kreditwürdigkeit hänge dann vom Erfolg der Neuaufstellung ab, die stabilere Erträge und Gewinne bringen solle. Ein schlechteres Rating drohe, wenn die gesetzten Ziele verspätet oder gar nicht erreicht würden. Moody's warnte dabei explizit auch vor unerwartet hohen Kosten für Rechtsthemen, die die bisherigen Rückstellungen überträfen.
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