Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts! - Seite 2
Um seinen Wirtschaftsstandort aufzuwerten, muss Amerika noch nicht einmal großartig Importzölle erheben. Dazu reichen die Trumponomics aus. Und die davon ausgehenden lieblichen wirtschaftlichen Schalmeienklänge treffen nicht nur bei US-Unternehmen auf offene Ohren. Auch für deutsche Industrieunternehmen aus dem Mittelstand gibt es bei der Standortwahl keine nationale Gefühlsduselei, sondern nur die schnöde Suche nach den höchsten Renditen. Auf den deutschen Industriestandort, der sich seit der Agenda 2010 reformseitig kaum mehr weiterentwickelt hat, ist man nicht angewiesen. Es spricht viel dafür, dass zukünftig verstärkt deutsche Neuinvestitionen über den großen Teich gehen. Der stolze Verweis deutscher Politiker, wonach die deutsche Industrie weitgehend ausgelastet ist, überzeugt nicht. Die Wahrheit dahinter ist, dass bei uns zu wenig investiert wird.
Trump macht US-Aktien froh und die deutschen ebenso
Diese „Amerikanisierung“ deutscher Unternehmen ist für deren Aktien übrigens positiv. Über die neue amerikanische Wirtschafts-Welt lassen sich Kosten und Steuern senken bzw. Umsätze steigern. Und warum sollten deutsche Aktien dann nicht steigen und mit ihnen auch DAX, MDAX und SDAX. Selbst wenn unsere deutschen Firmen immer mehr in Amerika operativ tätig sind, bleiben sie deutsche Aktiengesellschaften, solange sie ihren Hauptsitz in Deutschland haben.
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Dieser mikroökonomische Vorteil hat allerdings einen makroökonomischen Haken: Wenn Amerika unsere Unternehmen gewinnt, verliert die deutsche Volkswirtschaft Arbeitsplätze. Mikro hui, Makro pfui! Bereits heute gibt es selbst in Deutschland über 20 Prozent prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Mit der America First-Ausrichtung gerät die deutsche und europäische Komfortzone wirtschaftlich in Bedrängnis. Zukünftig wird die US-Regierung nicht mehr wie früher die wirtschaftspolitische „Drecksarbeit“ machen und bei uns über den Export einen Konjunkturaufschwung einleiten.