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    Euro-Kurzläufer  1009  0 Kommentare More Risk, Less Fun - Seite 2


     „More Risk“ verdirbt den Spaß

    Kurzlaufende Rentenfonds reißen Rendite-seitig nicht die sprichwörtlichen Bäume aus. Das verwundert angesichts des Zinsumfelds nicht. Was jedoch wirklich irritiert: Selbst die bescheidene Outperformance wurde der Studie zufolge mit einem überdurchschnittlichen Risiko erkauft. Der beste Performer, der UniEuroKapital Corporates, verlor in den vergangenen Jahren maximal knapp fünf Prozent, während der durchschnittliche Kurzläufer-Unternehmensanleihenfonds nur 2,33 Prozent in der Spitze verlor. Der UniReserve Euro-Corporates brach sogar um maximal 7,6 Prozent ein, der Deutsche Invest Short Duration Credit verlor in den vergangenen Jahren maximal 6,07 Prozent. 

    „Da der maximale Verlust die reale Entwicklung eines Fondspreises nachvollzieht, dürften solche Größenordnungen nicht akzeptabel sein für Anleger, die einen Geldmarktersatz suchen und deshalb nicht mit Verlusten leben können“, resümiert Morningstar. Leider habe die Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass die Spanne zwischen Fondspreisberg und Fondspreistal, die der maximale Verlust ausdrückt, durchaus maßgeblich für das Handeln von Anlegern ist. „Im Zweifel ziehen risikoaverse Investoren genau dann die Notbremse, wenn der potenzielle Verlust am höchsten ist. Dann hat so ein Investment nichts mit Cash-Ersatz zu tun“, so Morningstar.

    Je höher die Kosten, desto höher das Risiko

    Ein Faktor, der in dieser Betrachtung nicht zu kurz kommen darf, sind die Kosten. Das zeigt sich an der Tatsache, dass ETFs in der untersuchten Periode nicht nur eine relativ gute Performance erzielt haben, sondern auch die Verluste besser begrenzen konnten als die meisten aktiv verwalteten Fonds. Der Grund für das gute Abschneiden der passiven Fonds ist trivial: Neben der etwas längeren Laufzeit (die Bänder liegen zwischen einem und fünf Jahren), haben die Kosten den Ausschlag gegeben. Im Schnitt bringen es die aktiv verwalteten Fonds der beiden Kategorien auf laufende Gebühren von 0,72 Prozent, das ist fast der vierfache Gebührensatz, der bei den passiven Fonds anfällt. „Es lässt sich also die These vertreten, dass im derzeitigen Null-Renditeumfeld Kurzläufer-Rentenfonds schlicht zu teuer sind, um eine attraktive Performance erzielen zu können“, so Morningstar. 

    Fazit: There is no Free Lunch 

    Performance wird nirgendwo verschenkt, sondern muss durch das Eingehen von Risiken mühsam erwirtschaftet werden. Das ist bei Kurzläufern nicht anders als bei Aktien, wenn auch der Maßstab ein anderer ist. Risikominimierung ist mit einem signifikanten Preis verbunden: dem einer kaum noch wahrnehmbaren Realrendite. Die Teuerung könnte sich also bei fortdauernden Nullzinsen künftig noch gemeiner als bisher in die Nominalrenditen fressen. Und es würde zusätzlichen Gegenwind für Kurzläufer-Rentenfonds bedeuten.

    (MvA)
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    Matthias von Arnim
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    Matthias von Arnim befasst sich seit mehr als 20 Jahren journalistisch mit den Themen Geldanlage und Börse. Seit November 2015 schreibt er für €uro-Advisor-Services GmbH auf der Website www.fundresearch.de.
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    Verfasst von Matthias von Arnim
    Euro-Kurzläufer More Risk, Less Fun - Seite 2 In den USA steigen die Zinsen, in Europa wird darüber zumindest schon diskutiert. Bei dieser Ausgangslage scheinen im Euro-Rentenbereich Kurzläufer-Fonds eine gute Wahl zu sein. Immerhin bieten sie noch eine positive Rendite – allerdings nicht ohne Nebenwirkungen.