Deutsche kein Vertrauen in Börse
Dax-Dividenden gehen ins Ausland
In den kommenden Wochen werden die DAX-Konzerne circa 32 Milliarden Euro an Dividenden auszahlen. 20 Milliarden Euro gehen an ausländische Anteilseigner, während der deutsche Sparer davon nur wenig hat.
Wer profitiert vom Erfolg der deutschen Wirtschaft? Der absolute Spitzenreiter ist die US-amerikanische Fondsgesellschaft Blackrock ("Welt"). Sie wird circa 1,62 Milliarden Euro einstreichen. Auf dem zweiten Platz landet die KfW - 757 Millionen Euro - und dann kommt der Finanzdienstleister Vanguard mit 700 Millionen Euro. Insgesamt fließen 20 Milliarden Euro als Dividenden ins Ausland und nur 11,4 Milliarden bleiben im Inland.
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Der große Abfluss bedeutet einen Wohlfahrtsverlust. Obwohl unsere Wirtschaft auf Erfolgskurs ist, gibt es ein nicht unerhebliches Desinteresse bei den deutschen Anlegern und Sparern gegenüber der Börse. Nur neun Millionen Deutsche besitzen direkt oder indirekt Aktien und somit gehen dem Sparer Einnahmen verloren. Würde man die aktuell zwei Billionen Euro - Tagesgeldkonten und Sparbücher - unverändert so liegen lassen, dann würde es zehn Jahre dauern, um auf die Dax-Dividende zu kommen, die dieses Jahr ins Ausland geht.