KfW-Studie
Migranten gründen häufiger Unternehmen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland wagen einer Studie zufolge überdurchschnittlich häufig den Schritt in die Selbstständigkeit. "Migranten gründen nicht nur häufiger, sondern auch größer", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der staatlichen Förderbank KfW. Demnach machen sich in Deutschland jährlich etwa 170 000 Migranten selbstständig.
Jeder fünfte Existenzgründer hat demnach ausländische Wurzeln. Dem stehe ein Bevölkerungsanteil von 18 Prozent gegenüber. Migranten leisteten damit einen wichtigen Beitrag zum Gründungsgeschehen, erläuterte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.
Überdurchschnittlich häufig starteten Migranten in den Jahren 2009 bis 2015 auch mit dem Ziel, den Lebensunterhalt mit ihrem Unternehmen zu bestreiten. Während im Schnitt 42 Prozent aller Gründungen in Deutschland Vollerwerbsgründungen waren, lag der Wert bei Menschen mit ausländischen Wurzeln bei 47 Prozent. Zudem investierten sie den Angaben zufolge mehr Zeit in ihre Projekte und gründeten häufiger im Team.
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Allerdings beendeten sie ihr Vorhaben auch öfter vorzeitig, wie aus der Sonderauswertung des KfW-Gründungsmonitors hervorgeht. "Migranten gründen häufiger aus Mangel an Erwerbsalternativen - und brechen ihr Projekt dann eher wieder ab, wenn sich attraktive Jobmöglichkeiten bieten", beschreibt Zeuner die Entwicklung./mar/DP/stb