checkAd

    Euro-Roundtable  1071  0 Kommentare „Emerging Markets haben sich emanzipiert“ - Seite 3

    Brodnik: Aus der Makroperspektive gesehen ist die Aussicht für Europa eigentlich ganz gut. Die Wirtschaft der Eurozone ist seit 14 Quartalen in Folge gewachsen und die Wachstumserwartungen, zum Beispiel für Spanien, die Niederlande und Deutschland, sind auch recht positiv. Deswegen denken wir nach wie vor, dass das Potenzial für Zinssteigerungen durch die EZB vorhanden ist. Hierfür spricht auch, dass es keine deflationären Tendenzen mehr gibt. Nichtsdestotrotz sehen wir aber kurzfristig erst mal keine Zinserhöhung.

    Schneiders: Die Situation in Deutschland ist nicht zufriedenstellend. Wir haben einen wirklich günstigen Euro, moderate Rohstoffpreise, nahezu Vollbeschäftigung und wachsen „nur“ mit 1,9 Prozent. Da sind unserer Ansicht nach sowohl in Deutschland als auch in vielen anderen Ländern Europas weitere Reformen notwendig, um das Wirtschaftswachstum abzusichern.

    Hüfner: Können sich die Kapitalmärkte Hoffnungen machen, dass sich das Wachstum in Europa im Lauf des Jahres 2017 beschleunigen wird?

    Dilg: Eher nein.

    Schneiders: Leider nicht.

    Froschauer: Nein, ebenfalls.

    Kolitsch: Wir sehen es nicht ganz so negativ, aber sicher wird das Wachstum im Vergleich zu den USA vorerst auf einem niedrigeren Niveau verharren.

    Lesen Sie auch

    Hüfner: Wird die EZB 2017 die Zinsen anheben?

    Froschauer: Auch nicht, trotz der gestiegenen Inflation in Deutschland. Auch wenn jetzt das Inflationsziel der EZB erreicht scheint, wird diese sicher lange warten, um sicher zu sein, dass es kein Deflationsrisiko mehr gibt. Die EZB unterliegt ja keinerlei staatlicher Kontrolle. Es gibt keine Möglichkeit, Draghi und seine Kollegen unter Druck zu setzen. Die EZB wird ihre Politik so lange weiterführen, wie sie glaubt, dass es richtig ist.

    Hüfner: Sind die Emerging Markets insgesamt durch den neuen US-Protektionismus gefährdet?

    Dilg: Unserer Ansicht nach haben sich die Emerging Markets weitgehend emanzipiert. Sie sind tatsächlich erwachsen geworden und spielen in einer neuen Liga. Eine Überlegung dazu: Russland wurde lange von Investoren und Anlegern gemieden. Ich glaube nicht, dass dies in den kommenden Jahren so bleiben wird — eher im Gegenteil. Wir bei AB sind auf jeden Fall der Auffassung, dass die Emerging Markets auch in den kommenden Jahren sehr spannend sein werden. Und dies in mehreren Assetklassen. Wir setzen im Schwellenländerbereich insbesondere auf einen innovativen, integrierten Multi-Asset-Ansatz, mit beachtlichem Erfolg.

    Seite 3 von 4


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Dominik Weiss
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Dominik Weiss
    Euro-Roundtable „Emerging Markets haben sich emanzipiert“ - Seite 3 €uro-Roundtable in Frankfurt am Main. Es geht um die USA, Europa und Asien. Und um die Frage, was 2017 und in den Folgejahren zu erwarten ist. Innerhalb von zwei Stunden entwickelt sich eine der lebhaftesten und interessantesten Runden in der Geschichte der €uro-Roundtables. Sie wird von Martin Hüfner moderiert.