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Wohnungsinvestments:
Neubau, Bestand oder… ? - Seite 2
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Flucht ins Ausland
Einer der wichtigsten Investoren in deutsche Wohnimmobilien ist Bouwfonds, die jedoch von Anfang an auch in anderen europäischen Ländern investiert haben. Martin Eberhardt sieht derzeit deutlich
bessere Renditechancen in Ländern wie Holland oder Polen - der deutsche Markt sei einfach zu teuer geworden. "Wir investieren daher im Moment überwiegend in ausländische Wohnimmobilien", so
Eberhardt. Auch die Bayerische Versorgungskammer, mit Kapitalanlagen von 78 Milliarden Euro einer der Riesen am deutschen Investmentmarkt, kauft derzeit keine Wohnimmobilien mehr in Deutschland.
Genauer gesagt: Man prüft weiter und würde gerne kaufen, findet aber zu den Investitionskriterien nichts.
"Kenne ich nicht - mache ich nicht"
Ob die Investments im Ausland wirklich am Schluss besser sind als in Deutschland - dies mag nach den Erfahrungen, die offene Immobilienfonds in
der Vergangenheit gemacht haben, bezweifelt werden. Sicherlich: Profis wie Patrizia und Bouwfonds beherrschen das Auslandsgeschäft, aber das können eben nur wenige. Ich finde, bei vielen Investoren
passen die Kriterien einfach nicht mehr zum Marktgeschehen. Manche laufen seit Jahren mit ihren Ankaufskriterien dem Markt hinterher. Fast alle wollen vor allem in den Top-7-Städten Neubau kaufen,
sind aber nicht bereit, mehr als das 25fache zu zahlen. Die Projektentwickler verkaufen dann jedoch lieber Eigentumswohnungen oder sie verkaufen global an Family-Offices, die bereit sind, auch
höhere Faktoren zu bezahlen. Die Chancen, die sich in den Speckgürteln der großen Städte ergeben, werden von den meisten Marktteilnehmern ignoriert. Die Begründung lautet meist, solche Lagen, die
weniger klangvoll sind, seien den Versicherungen und anderen Anlegern, die in die Fonds investieren, nicht zu vermitteln. "Kenne ich nicht, mache ich nicht" lautet offenbar das Motto bei vielen.
Schummelsoftware?
Was die Bestandsinvestoren anlangt, so machen sich meiner Meinung nach viele etwas vor: Wenn zehn Investoren für eine Bestandsimmobilie bieten, von denen acht ohne Mietpreisbremse rechnen, dann
haben die beiden, die die Mietpreisbremse ernst nehmen, kaum eine Chance, den Zuschlag zu bekommen. Das Risiko, dass die Rechnung derjenigen, die mit Mietsteigerungen bei Neuvermietungen im Bestand
rechnen, welche gesetzlich nicht erlaubt sind, später nicht aufgeht, halte ich für sehr hoch. Da erscheint in vielen Fällen eine Investition in den Neubau, wo die Mietpreisbremse nicht gilt, doch
sicherer. Zudem wüsste ich nicht, wie man den Versicherungen erklären soll, dass die Rechnung nur dann aufgeht, wenn man gegen geltende Gesetze verstößt. Ein Teilnehmer der "Berliner
Immobilienrunde" verglich solche Rechnungen sogar mit der Schummelsoftware bei Abgasmessungen von VW.
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