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    Gewinnrückgang um 27 Prozent  828  0 Kommentare War Buffett wirklich so schlecht? Und was läuft da mit IBM?

    Es ist die Zeit der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2 / ISIN: US0846707026), dem Investmentvehikel von Börsenlegende Warren Buffett. Zu Zigtausenden pilgern die Aktionäre ins „Woodstock der Kapitalisten“, um das 86-jährige „Orakel von Omaha“ live zu erleben. Mit etwa 20% durchschnittlicher Jahresrendite in den letzten 52 Jahren hat es Buffett mit seinem Value Investing Stil immerhin zum drittreichsten Menschen der Welt gebracht. Und gerade noch rechtzeitig zum großen Ereignis veröffentlichte Berkshire Hathaway seine Zahlen zum ersten Quartal 2017 – und muss einen Gewinnrückgang um 27% gegenüber dem Vorjahresquartal vermelden. Hat Warren Buffett trotz der Rallye an den Börsen sein Gespür verloren, wie einige Kommentatoren meinen?

    Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss der ersten drei Monate um 27% auf gut 4 Mrd. Dollar und der operative Gewinn sank um 5% auf 3,56 Mrd. Dollar. Der massive Gewinnrückgang ist Fakt, doch ein genauerer Blick auf die Zahlen lohnt dennoch. Denn im ersten Quartal des Vorjahres gab es starke Sonderfaktoren, genauer gesagt aufgrund der Übernahmen von Precision Castparts für 37 Mrd. Dollar und vor allem von Duracell als Tausch gegen den Anteil an Procter & Gamble fielen hohe Einmalgewinne an. Will man Buffetts Erfolg anhand der Gewinne beurteilen, muss man diese Effekte fairer Weise herausrechnen.

    Daneben hat vor allem die Versicherungssparte im ersten Quartal etwas gestottert. Der Kfz-Direkteversicherer Geico war sehr erfolgreich bei der Neukundenakquise, das wiederum kostet zunächst erst einmal Geld, bringt aber auf mittlere und lange Sicht Deckungsbeiträge und Gewinne. Allerdings gibt Buffett ohnehin nicht viel auf Quartalsergebnisse, er ignoriert sie sogar weitgehend. Für Buffett ist die langfristige Unternehmensentwicklung maßgeblich, daher rät er, vor allem die jährlichen Geschäftsberichte zu studieren.

    Des Weiteren ist zu beachten, dass Berkshire Hathaway ja eine Beteiligungsgesellschaft ist, die nicht nur über große Aktienpakete an börsennotierten Gesellschaften verfügt, sondern auch eine Vielzahl von Tochterfirmen in der eigenen Bilanz konsolidiert, die nicht (mehr) an der Börse notieren. Wie die die genannten Precision Castparts, Duracell, General Re, Geico, BH Energy (ehemals MidAmerican Energy) oder die Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe (BNSF). Buffett selbst achtet daher nicht zuvorderst auf den Gewinn, sondern er orientiert sich am Buchwert und an der Eigen- und Gesamtkapitalrendite. Für Buffett zählt ein hoher Cashflow, weil er diesen für neue Firmenübernahmen und Aktienkäufe verwenden kann.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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