Solarworld
Anders geht es wohl nicht
Dramatische Neuigkeit bei Solarworld (WKN: A1YCMM / ISIN: DE000A1YCMM2): Ich zitiere: „Der Vorstand wird vor diesem Hintergrund unverzüglich einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht (Insolvenzgericht) stellen.“ Also Insolvenz! Was ist mit „diesem Hintergrund“ gemeint?
Dies: Eigentlich sollten am 15. Mai die Zahlen zum ersten Quartal veröffentlicht werden (die vorläufigen Zahlen gab es schon). Wahrscheinlich gab es im Vorfeld davon eine umfassende Prüfung der Gesamtsituation bei Solarworld, auch im Hinblick auf einen Ausblick. Und da ist der Vorstand eben zu – Zitat: „der Überzeugung gelangt, dass im Zuge des aktuellen Geschäftsverlaufs und der weiter voranschreitenden Preisverwerfungen keine positive Fortbestehensprognose mehr besteht“.
Da das Unternehmen dieser Einschätzung/Prüfung zufolge überschuldet ist, besteht laut Solarworld eine Insolvenzantragspflicht, der unverzüglich nachgekommen werden soll. Damit wird es wohl sehr bald einen Antrag auf Insolvenz von Solarworld beim zuständigen Amtsgericht geben. Anders geht es bei dieser Situation wohl auch gar nicht, sonst könnte sich der Vorstand wegen Insolvenzverschleppung strafbar machen. Bereits vor einigen Jahren stand Solarworld vor der Pleite – damals konnte es noch abgewendet werden. Das ist der aktuelle Stand der Dinge. Ich weise darauf hin, dass ich bei Solarworld investiert bin.
Ein Beitrag von Michael Vaupel
Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet,
Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressefoto Solarworld