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     2867  0 Kommentare Fed – Zinsen – Euro/Dollar

    Die Fed hat am Mittwoch der zurückliegenden Woche die Leitzinsen ein weiteres Mal um 0,25% erhöht auf den Bereich zwischen einem und 1,25 Prozent. Das war auch so erwartet wroden. Die Aktienmärkte haben kaum darauf reagiert, die Verlustserie bei den größten Technologiewerten hielt an, der S&P 500 fuhr einen Wochengewinn von stolzen 1,26 Punkten ein.


    Die Akteure an den Finanzmärkten erwarteten eine Präzisierung des im ersten Quartal angekündigten Vorhabens der Fed, die Bilanz zu verkürzen. Der Plan wurde bekräftigt – zunächst sollen frei werdende Beträge von auslaufenden Anleihen im Volumen von zehn Mrd. Dollar monatlich nicht mehr reinvestiert werden. Man rechnet damit ab September.

    Dieser dritte Zinsschritt in sechs Monaten fällt in eine Phase, in der wichtige Makrodaten schwächer tendieren. Der Kern-CPI kontrahierte im Vergleich zum Vormonat und kommt jetzt auf eine Steigerung von 1,7% gegenüber dem Mai des Vorjahres. Der CPI unter Einschluss der Preise für Nahrung und Energie steigt um nur noch 1,9% im Jahresvergleich, und bleibt damit zum ersten Mal in sechs Monaten unter dem Fed-Ziel von zwei Prozent. Das jüngste Topp der Inflationsrate stammt aus Februar mit 2,8%, das jüngste Tief stammt aus April 2015 mit –0,11%.

    Zusätzlich zeigten sich die Einzelhandelsumsätze im Mai anemisch. Es war eine leichte Steigerung erwartet worden, tatsächlich sanken sie um 0,3% (ohne Kfz). Einzelhandelsumsätze machen etwa die Hälfte der Verbraucherausgaben aus. Die Hausbaubeginne kamen ebenfalls deutlich schwächer herein als erwartet. Auch das Verbrauchersentiment trübt sich nach vorläufigen Zahlen im Mai unerwartet ein.

    Die EZB hatte in der Vorwoche ihr QE-Programm bestätigt. Die monatlichen Anleihe-Käufe von 60 Mrd. Euro haben nach eigener Aussage die Erwartungen bisher nicht erfüllt und so wurden die Inflationserwartungen nach unten korrigiert. Gleichzeitig wird es auf der Angebotsseite offenbar eng, deutsche Bunds scheinen Mangelware zu sein.

    Die Fed erklärt den Durchhänger bei der Inflationsentwicklung mit temporären Effekten und sagt ein BIP-Wachstum von 2,1% in diesem und zwei Prozent in 2018 und 2019 voraus. Im laufenden Jahr rechnet die Fed allerdings mit einer Inflation von nur noch 1,6%, im März war man von 1,9% ausgegangen, die Kernrate soll auf 1,7% kommen (im März 1,9%).

    Ob die Ansage der Fed, in diesem Jahr noch (mindestens) einen und in 2018 drei oder vier Zinsschritte zu unternehmen, da stichhaltig ist, kann man getrost bezweifeln. Fed-Chefin Yellen setzt bei der Inflationsentwicklung auf den mittlerweile engen Arbeitsmarkt und hofft, Lohnsteigerungen werden zu höherer Inflation führen. Das mag sein, der Effekt scheint jedoch angesichts der relativ undynamischen Lohnentwicklung nicht besonders groß zu sein.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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