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    Europäische Elektronikhändler  439  0 Kommentare Erhöhtes Liquiditätsrisiko durch Umsatzsteuerkarusselle

    Köln (ots) - Sogenannte Umsatzsteuerkarusselle und die gegen sie
    eingeleiteten Schritte der Steuerbehörden haben in den vergangenen
    Monaten das Liquiditätsrisiko in der europäischen Informations- und
    Kommunikationstechnikbranche (IKT) erhöht. Darauf weist der
    internationale Kreditversicherer Atradius hin. Von den Ermittlungs-
    und Strafmaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Betrugsmuster
    ergriffen wurden, waren zuletzt vermehrt Groß- und Einzelhändler von
    Unterhaltungselektronik betroffen - in Deutschland und vor allem in
    Osteuropa. In der Folge kam es gehäuft zu Zahlungsausfällen für die
    Lieferanten und Dienstleister der Branche, deren Zahlungsmoral
    traditionell als eher stabil gilt.

    "Umsatzsteuerkarusselle sind heimtückisch, weil sie innerhalb
    kürzester Zeit die Existenz auch von unwissend beteiligten
    Unternehmen bedrohen können", sagt Michael Karrenberg, Regional
    Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe &
    Russia/CIS bei Atradius. "Wird die Betrugsmasche professionell
    durchgeführt, ist es für Firmen oft kaum zu erkennen, dass sie in
    einem solchen Karussell involviert sind. Gleichzeitig gehen
    Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft schon im Verdachtsfall sehr
    strikt gegen Beteiligte vor. Selbst wenn am Ende ein Freispruch für
    ein Unternehmen erfolgt, ist häufig die finanzielle Basis bereits
    zerstört durch die bis dahin erfolgten Maßnahmen wie Pfändungen,
    eingefrorene Konten oder der Untersuchungshaft von Mitarbeitern."

    Von 2015 auf 2016 erhöhten sich bei Atradius die durch
    IKT-Unternehmen in Mittel- und Osteuropa verursachten
    Schadenszahlungen um mehr als das Vierfache. Auch in naher Zukunft
    erwartet der Kreditversicherer weitere Schäden in der Branche infolge
    von Umsatzsteuerkarussellen. Die zuletzt größten Fälle gab es in
    Polen und Tschechien, auch in Deutschland waren Firmen betroffen.

    Umsatzsteuerkarusselle: häufig professionell und schwer zu
    enttarnen

    Der Betrug mittels Umsatzsatzsteuerkarussell baut auf einer
    Ausnahme im EU-Recht auf: Demnach muss bei innergemeinschaftlichen,
    grenzüberschreitenden Lieferungen zwischen Unternehmen nicht wie
    sonst üblich der Verkäufer die Umsatzsteuer abführen, sondern erst
    der Erwerber beim Weiterverkauf der Ware innerhalb des eigenen
    Landes.

    Betrüger können diese Regelung für Steuerdelikte ausnutzen. Sie
    beziehen - häufig über Briefkastenfirmen - Waren aus dem EU-Ausland
    zum Nettopreis (= ohne Umsatzsteuer). Diese Waren verkaufen sie im
    Inland weiter. Bei diesen Weiterverkäufen geben sie ihren
    ursprünglichen Nettoeinkaufspreis (= ohne Umsatzsteuer) als
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