Europäische Elektronikhändler
Erhöhtes Liquiditätsrisiko durch Umsatzsteuerkarusselle
Köln (ots) - Sogenannte Umsatzsteuerkarusselle und die gegen sie
eingeleiteten Schritte der Steuerbehörden haben in den vergangenen
Monaten das Liquiditätsrisiko in der europäischen Informations- und
Kommunikationstechnikbranche (IKT) erhöht. Darauf weist der
internationale Kreditversicherer Atradius hin. Von den Ermittlungs-
und Strafmaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Betrugsmuster
ergriffen wurden, waren zuletzt vermehrt Groß- und Einzelhändler von
Unterhaltungselektronik betroffen - in Deutschland und vor allem in
Osteuropa. In der Folge kam es gehäuft zu Zahlungsausfällen für die
Lieferanten und Dienstleister der Branche, deren Zahlungsmoral
traditionell als eher stabil gilt.
"Umsatzsteuerkarusselle sind heimtückisch, weil sie innerhalb
kürzester Zeit die Existenz auch von unwissend beteiligten
Unternehmen bedrohen können", sagt Michael Karrenberg, Regional
Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe &
Russia/CIS bei Atradius. "Wird die Betrugsmasche professionell
durchgeführt, ist es für Firmen oft kaum zu erkennen, dass sie in
einem solchen Karussell involviert sind. Gleichzeitig gehen
Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft schon im Verdachtsfall sehr
strikt gegen Beteiligte vor. Selbst wenn am Ende ein Freispruch für
ein Unternehmen erfolgt, ist häufig die finanzielle Basis bereits
zerstört durch die bis dahin erfolgten Maßnahmen wie Pfändungen,
eingefrorene Konten oder der Untersuchungshaft von Mitarbeitern."
Von 2015 auf 2016 erhöhten sich bei Atradius die durch
IKT-Unternehmen in Mittel- und Osteuropa verursachten
Schadenszahlungen um mehr als das Vierfache. Auch in naher Zukunft
erwartet der Kreditversicherer weitere Schäden in der Branche infolge
von Umsatzsteuerkarussellen. Die zuletzt größten Fälle gab es in
Polen und Tschechien, auch in Deutschland waren Firmen betroffen.
Umsatzsteuerkarusselle: häufig professionell und schwer zu
enttarnen
Der Betrug mittels Umsatzsatzsteuerkarussell baut auf einer
Ausnahme im EU-Recht auf: Demnach muss bei innergemeinschaftlichen,
grenzüberschreitenden Lieferungen zwischen Unternehmen nicht wie
sonst üblich der Verkäufer die Umsatzsteuer abführen, sondern erst
der Erwerber beim Weiterverkauf der Ware innerhalb des eigenen
Landes.
Betrüger können diese Regelung für Steuerdelikte ausnutzen. Sie
beziehen - häufig über Briefkastenfirmen - Waren aus dem EU-Ausland
zum Nettopreis (= ohne Umsatzsteuer). Diese Waren verkaufen sie im
Inland weiter. Bei diesen Weiterverkäufen geben sie ihren
ursprünglichen Nettoeinkaufspreis (= ohne Umsatzsteuer) als
eingeleiteten Schritte der Steuerbehörden haben in den vergangenen
Monaten das Liquiditätsrisiko in der europäischen Informations- und
Kommunikationstechnikbranche (IKT) erhöht. Darauf weist der
internationale Kreditversicherer Atradius hin. Von den Ermittlungs-
und Strafmaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Betrugsmuster
ergriffen wurden, waren zuletzt vermehrt Groß- und Einzelhändler von
Unterhaltungselektronik betroffen - in Deutschland und vor allem in
Osteuropa. In der Folge kam es gehäuft zu Zahlungsausfällen für die
Lieferanten und Dienstleister der Branche, deren Zahlungsmoral
traditionell als eher stabil gilt.
"Umsatzsteuerkarusselle sind heimtückisch, weil sie innerhalb
kürzester Zeit die Existenz auch von unwissend beteiligten
Unternehmen bedrohen können", sagt Michael Karrenberg, Regional
Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe &
Russia/CIS bei Atradius. "Wird die Betrugsmasche professionell
durchgeführt, ist es für Firmen oft kaum zu erkennen, dass sie in
einem solchen Karussell involviert sind. Gleichzeitig gehen
Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft schon im Verdachtsfall sehr
strikt gegen Beteiligte vor. Selbst wenn am Ende ein Freispruch für
ein Unternehmen erfolgt, ist häufig die finanzielle Basis bereits
zerstört durch die bis dahin erfolgten Maßnahmen wie Pfändungen,
eingefrorene Konten oder der Untersuchungshaft von Mitarbeitern."
Von 2015 auf 2016 erhöhten sich bei Atradius die durch
IKT-Unternehmen in Mittel- und Osteuropa verursachten
Schadenszahlungen um mehr als das Vierfache. Auch in naher Zukunft
erwartet der Kreditversicherer weitere Schäden in der Branche infolge
von Umsatzsteuerkarussellen. Die zuletzt größten Fälle gab es in
Polen und Tschechien, auch in Deutschland waren Firmen betroffen.
Umsatzsteuerkarusselle: häufig professionell und schwer zu
enttarnen
Der Betrug mittels Umsatzsatzsteuerkarussell baut auf einer
Ausnahme im EU-Recht auf: Demnach muss bei innergemeinschaftlichen,
grenzüberschreitenden Lieferungen zwischen Unternehmen nicht wie
sonst üblich der Verkäufer die Umsatzsteuer abführen, sondern erst
der Erwerber beim Weiterverkauf der Ware innerhalb des eigenen
Landes.
Betrüger können diese Regelung für Steuerdelikte ausnutzen. Sie
beziehen - häufig über Briefkastenfirmen - Waren aus dem EU-Ausland
zum Nettopreis (= ohne Umsatzsteuer). Diese Waren verkaufen sie im
Inland weiter. Bei diesen Weiterverkäufen geben sie ihren
ursprünglichen Nettoeinkaufspreis (= ohne Umsatzsteuer) als