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    Europäische Elektronikhändler  439  0 Kommentare Erhöhtes Liquiditätsrisiko durch Umsatzsteuerkarusselle - Seite 2


    Bruttoeinkaufspreis (inkl. Umsatzsteuer) aus. Auf den neuen,
    gefälschten Nettoeinkaufspreis geben sie einen geringen
    Preisaufschlag und veräußern die Waren zuzüglich Umsatzsteuer. Später
    lassen sie sich dann vom Finanzamt die Umsatzsteuer erstatten, die
    sie beim Kauf gerade nicht bezahlen mussten. So erzielen sie
    insgesamt einen Gewinn. Zur Vertuschung dient neben Scheinrechnungen
    oft auch ein komplexes Firmengeflecht, in dem die Waren schnell und
    mehrfach den Eigentümer wechseln - stets mit Ausweisung der
    Umsatzsteuer, so dass es nach außen den Anschein eines normalen
    Handelsgeschäftes hat. Der aus Betrügersicht ideale Fall tritt ein,
    wenn die Waren irgendwann wieder im EU-Ausland landen und der
    Kreislauf erneut beginnen kann.

    Hintergrund: IKT-Branche besonders anfällig für die Betrugsmasche

    In dieses Geflecht werden häufig auch unwissende Unternehmen
    eingebunden. Die IKT-Branche bietet aufgrund der Art ihrer Produkte
    Steuerbetrügern hierfür viele Möglichkeiten. So ist der logistische
    Aufwand zum An- und Verkauf von Mobiltelefonen, Bildschirmen,
    Festplatten, Tablets im Vergleich zu anderen Branchen relativ gering,
    auch bei hohen Stückzahlen. Gleichzeitig sind die Innovationszyklen
    kurz, so dass die jeweiligen Modelle schnell weiterverkauft werden.
    Gerät ein Händler ins Visier der Ermittler, haben die eingeleiteten
    Maßnahmen dann oft verheerende Folgen - bis hin zu einer möglichen
    Insolvenz des Unternehmens.

    "Verwicklungen in Umsatzsteuerkarusselle sind auch von außen oft
    schwierig zu erkennen", sagt Michael Karrenberg. "Einkäufer sollten
    nach unserer Erfahrung vorsichtig sein bei Angeboten deutlich unter
    dem üblichen Marktwert - gerade dann, wenn die Waren vom Verkäufer
    als einmalige Gelegenheit oder Sonderposten deklariert werden. Beim
    Weiterverkauf ist es ein Indiz, wenn der Firmensitz des Käufers und
    der Lieferort in unterschiedlichen Ländern liegen, wobei der
    Lieferort oft ein Lager eines externen Logistikanbieters ist. Die
    Ware wird dort gegen Vorkasse oder Direktzahlung freigegeben und vom
    Käufer abgeholt - unter anderem, weil sich der Abnehmer so einer
    Prüfung durch die Kreditversicherung des Lieferanten entzieht, da in
    diesem Fall keine zu versichernde Forderung entsteht. Skeptisch sein
    sollte man auch bei Geschäftskontakten, die nicht persönlich bekannt
    sind und als Vermittler für regelmäßig wechselnde Lieferanten oder
    Kunden auftreten."

    IKT-Branche: vielfältige Herausforderungen

    Neben den erhöhten Risiken durch Umsatzsteuerbetrug sieht sich die
    IKT-Branche - weltweit - erhöhtem Preisdruck und sinkenden Margen
    ausgesetzt. Besonders in gesättigten Märkten stehen die Unternehmen
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    Europäische Elektronikhändler Erhöhtes Liquiditätsrisiko durch Umsatzsteuerkarusselle - Seite 2 Sogenannte Umsatzsteuerkarusselle und die gegen sie eingeleiteten Schritte der Steuerbehörden haben in den vergangenen Monaten das Liquiditätsrisiko in der europäischen Informations- und Kommunikationstechnikbranche (IKT) erhöht. Darauf weist …

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