Europäische Elektronikhändler
Erhöhtes Liquiditätsrisiko durch Umsatzsteuerkarusselle - Seite 2
Bruttoeinkaufspreis (inkl. Umsatzsteuer) aus. Auf den neuen,
gefälschten Nettoeinkaufspreis geben sie einen geringen
Preisaufschlag und veräußern die Waren zuzüglich Umsatzsteuer. Später
lassen sie sich dann vom Finanzamt die Umsatzsteuer erstatten, die
sie beim Kauf gerade nicht bezahlen mussten. So erzielen sie
insgesamt einen Gewinn. Zur Vertuschung dient neben Scheinrechnungen
oft auch ein komplexes Firmengeflecht, in dem die Waren schnell und
mehrfach den Eigentümer wechseln - stets mit Ausweisung der
Umsatzsteuer, so dass es nach außen den Anschein eines normalen
Handelsgeschäftes hat. Der aus Betrügersicht ideale Fall tritt ein,
wenn die Waren irgendwann wieder im EU-Ausland landen und der
Kreislauf erneut beginnen kann.
Hintergrund: IKT-Branche besonders anfällig für die Betrugsmasche
In dieses Geflecht werden häufig auch unwissende Unternehmen
eingebunden. Die IKT-Branche bietet aufgrund der Art ihrer Produkte
Steuerbetrügern hierfür viele Möglichkeiten. So ist der logistische
Aufwand zum An- und Verkauf von Mobiltelefonen, Bildschirmen,
Festplatten, Tablets im Vergleich zu anderen Branchen relativ gering,
auch bei hohen Stückzahlen. Gleichzeitig sind die Innovationszyklen
kurz, so dass die jeweiligen Modelle schnell weiterverkauft werden.
Gerät ein Händler ins Visier der Ermittler, haben die eingeleiteten
Maßnahmen dann oft verheerende Folgen - bis hin zu einer möglichen
Insolvenz des Unternehmens.
"Verwicklungen in Umsatzsteuerkarusselle sind auch von außen oft
schwierig zu erkennen", sagt Michael Karrenberg. "Einkäufer sollten
nach unserer Erfahrung vorsichtig sein bei Angeboten deutlich unter
dem üblichen Marktwert - gerade dann, wenn die Waren vom Verkäufer
als einmalige Gelegenheit oder Sonderposten deklariert werden. Beim
Weiterverkauf ist es ein Indiz, wenn der Firmensitz des Käufers und
der Lieferort in unterschiedlichen Ländern liegen, wobei der
Lieferort oft ein Lager eines externen Logistikanbieters ist. Die
Ware wird dort gegen Vorkasse oder Direktzahlung freigegeben und vom
Käufer abgeholt - unter anderem, weil sich der Abnehmer so einer
Prüfung durch die Kreditversicherung des Lieferanten entzieht, da in
diesem Fall keine zu versichernde Forderung entsteht. Skeptisch sein
sollte man auch bei Geschäftskontakten, die nicht persönlich bekannt
sind und als Vermittler für regelmäßig wechselnde Lieferanten oder
Kunden auftreten."
IKT-Branche: vielfältige Herausforderungen
Neben den erhöhten Risiken durch Umsatzsteuerbetrug sieht sich die
IKT-Branche - weltweit - erhöhtem Preisdruck und sinkenden Margen
ausgesetzt. Besonders in gesättigten Märkten stehen die Unternehmen
eingebunden. Die IKT-Branche bietet aufgrund der Art ihrer Produkte
Steuerbetrügern hierfür viele Möglichkeiten. So ist der logistische
Aufwand zum An- und Verkauf von Mobiltelefonen, Bildschirmen,
Festplatten, Tablets im Vergleich zu anderen Branchen relativ gering,
auch bei hohen Stückzahlen. Gleichzeitig sind die Innovationszyklen
kurz, so dass die jeweiligen Modelle schnell weiterverkauft werden.
Gerät ein Händler ins Visier der Ermittler, haben die eingeleiteten
Maßnahmen dann oft verheerende Folgen - bis hin zu einer möglichen
Insolvenz des Unternehmens.
"Verwicklungen in Umsatzsteuerkarusselle sind auch von außen oft
schwierig zu erkennen", sagt Michael Karrenberg. "Einkäufer sollten
nach unserer Erfahrung vorsichtig sein bei Angeboten deutlich unter
dem üblichen Marktwert - gerade dann, wenn die Waren vom Verkäufer
als einmalige Gelegenheit oder Sonderposten deklariert werden. Beim
Weiterverkauf ist es ein Indiz, wenn der Firmensitz des Käufers und
der Lieferort in unterschiedlichen Ländern liegen, wobei der
Lieferort oft ein Lager eines externen Logistikanbieters ist. Die
Ware wird dort gegen Vorkasse oder Direktzahlung freigegeben und vom
Käufer abgeholt - unter anderem, weil sich der Abnehmer so einer
Prüfung durch die Kreditversicherung des Lieferanten entzieht, da in
diesem Fall keine zu versichernde Forderung entsteht. Skeptisch sein
sollte man auch bei Geschäftskontakten, die nicht persönlich bekannt
sind und als Vermittler für regelmäßig wechselnde Lieferanten oder
Kunden auftreten."
IKT-Branche: vielfältige Herausforderungen
Neben den erhöhten Risiken durch Umsatzsteuerbetrug sieht sich die
IKT-Branche - weltweit - erhöhtem Preisdruck und sinkenden Margen
ausgesetzt. Besonders in gesättigten Märkten stehen die Unternehmen