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    Fonds  629  0 Kommentare Kaum Risiken durch Hebelprodukte?

    Efema und ICMA haben in ihrer jüngsten Studie die Risiken durch gehebelte Fondsprodukte stark relativiert. Die bestehenden Regularien seien ausreichend, systemische Gefährdungen gingen nicht von ihnen aus.

    In einem jetzt erschienenen Arbeitspapier bewertet die Europäische Fondsvereinigung Efama in Kooperation mit dem Branchenverband ICMA die bestehenden gesetzlichen Vorgaben zur Regulierung von Leverage in europäischen Investmentfonds als ausreichend und beispielhaft. 

    Hintergrund ist die Kritik der Finanzstabilitätsrats FSB vom Anfang des Jahres. Die internationale Organisation, in der Vertreter der europäischen Notenbanken, Finanzaufsichtsbehörden sowie Finanzministerien der G20 zusammenarbeiten, hatte im Januar unter anderem im Hebeln von Investmentfonds ein potentielles Systemrisiko ausgemacht. Ihre Forderungen umfassten sowohl ein besseres Monitoring als auch eine vereinheitlichtes Erfassen von Hebeln.

    „Das bestehende System ist wirksam“

    Mit ihrer Studie treten die Fondsverbände dieser Position entgegen. Sie halten das bestehende Regelwerk alles in allem für ausreichend. Peter de Proft, Efama General Director schätzt die EU-Regulierung als „cutting-edge“ ein. Die letzten Jahre hätten gezeigt, dass das Regelwerk effizient und reibungslos funktioniere. Systemische Risiken seien nicht aufgetreten. Ähnlich zufrieden äußert sich auch ICMA Chief Executive Martin Scheck. Die Studie belege das fortschrittliche Leverage Regelwerk. Seiner Meinung nach belegt die Studie, dass moderate Änderungen am bestehenden System ausreichten. 

    Efama und ICMA empfehlen, die bestehenden Standards der EU als Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung des globalen Regelsystems, insbesondere die 2010 CESR Richtlinien, zu verwenden. Da es an einem einheitlichen Messverfahren zur Erfassung des Exposures eines Fonds fehle, schlagen die Verbände eine Kombination aus verschiedenen Messwerten vor. Zudem forderten sie, den Datenaustausch zwischen den Regulierungsbehörden sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene auszubauen.

    Leverage oder Hebeltechniken werden auf verschiedene Weise in Investmentfonds angewendet. Unterschieden werden generell zwei Techniken, die beide eingesetzt werden, um das Exposure des Fonds zu reduzieren. Ein „finanzieller Hebel“ besteht darin, Geld oder Securities von Marktteilnehmern zu leihen und bspw. über Spreads einen Mehrwert zu generieren. Ein „synthetischer Hebel“ nutzt mit dem gleichen Ziel Optionen, Futures oder Swaps.

     

    (DW)




    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
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