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     1392  0 Kommentare Parallele Energiewende

    In Japan vollzieht sich derzeit eine Energiewende der anderen Art. Das Land ist prädestiniert für die Versorgung mit regenerativen Energien, allen voran Solarenergie. Selbst im nördlichsten Landesteil, der Insel Hokkaido, herrscht eine ähnlich hohe Sonneneinstrahlung wie in Süddeutschland. Über Jahrzehnte galt in dem ressourcenarmen Land Atomkraft als unverzichtbar - erst nach der Katastrophe von Fukushima hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass eine Energiewende unausweichlich ist. Zwar hadert die japanische Regierung mit dem bevorstehenden Umschwung von Atomenergie zu regenerativen Energien und kommuniziert daher nicht so offensiv wie Deutschland, dennoch ist das Programm zur Energiewende sehr ambitioniert. Um die teilweise wegfallende Atomenergie zu kompensieren und teure Stromimporte zu vermeiden, treibt Japan den Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) nun rasch voran. Das eröffnet große Chancen für institutionelle Investoren und Unternehmen.

    Von Boris Beltermann, der bei Aquila Capital das Solargeschäft in Japan verantwortet

    7 Prozent Solarstrom bis 2030
    Japan steht bei dem drastischen Umbau der Energieversorgung noch ganz am Anfang. Bis 2030 sollen 25 bis 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs mittels erneuerbarer Energien gedeckt werden. Derzeit sind es rund zehn Prozent, wobei Solarstrom etwa 3,5 Prozent der gesamten Stromerzeugung ausmacht. Zum Vergleich: 2012 lag der Anteil des Solarstroms noch bei weniger als einem halben Prozent. Bis 2030 soll sich der Anteil auf etwa sieben Prozent erhöhen. Bei den meisten PV-Anlagen handelt es sich zwar um Aufdachanlagen privater Nutzer. Die finanziellen Anreize für den Bau von größeren Solarkraftwerken sind aber gesetzt. 2012 hat der japanische Staat ein Vergütungssystem nach dem Vorbild des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes eingeführt.

    Einspeisevergütungen ab Tariferteilung für 20 Jahre fixiert
    Die Einspeisevergütungen waren 2012 mit 40 Yen (33 Cent) je Kilowattstunde mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Zur Kostensenkung werden sie nun zwar schrittweise reduziert, wie dies auch in Deutschland der Fall war: Derzeit liegen sie bei 24 Yen je Kilowattstunde (20 Cent), bis 2019 soll eine weitere Reduktion folgen. Im Gespräch ist auch eine Abschaffung der Förderung für Neuprojekte oder die Einführung eines Auktionsmodells.

    Im Verhältnis zum deutschen Markt sind die bestehenden Vergütungen weiterhin durchaus attraktiv, zumal die Sonneneinstrahlung in Japan höher ist. Außerdem gilt die Zusage für die Höhe der Einspeisetarife, anders als in Deutschland, schon in der Entwicklungsphase und nicht zum Zeitpunkt, an dem die Solaranlage ans Netz geht. Ab Netzanschluss des Projekts ist der Einspeisetarif für 20 Jahre fixiert. Und es gibt noch zahlreiche Standorte und Projekte, die den attraktiven Einspeisetarif der Anfangstage bieten. Diese Bedingungen führen dazu, dass Japan neben den USA, China und Deutschland weiterhin zu den lukrativsten Solarmärkten weltweit gehört.




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    Parallele Energiewende In Japan vollzieht sich derzeit eine Energiewende der anderen Art. Das Land ist prädestiniert für die Versorgung mit regenerativen Energien, allen voran Solarenergie. Selbst im nördlichsten Landesteil, der Insel Hokkaido, herrscht eine ähnlich hohe Sonneneinstrahlung wie in Süddeutschland. Über Jahrzehnte galt in dem ressourcenarmen Land Atomkraft als unverzichtbar - erst nach der Katastrophe von Fukushima hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass eine Energiewende unausweichlich ist. Zwar hadert die japanische Regierung mit dem bevorstehenden Umschwung von Atomenergie zu regenerativen Energien und kommuniziert daher nicht so offensiv wie Deutschland, dennoch ist das Programm zur Energiewende sehr ambitioniert. Um die teilweise wegfallende Atomenergie zu kompensieren und teure Stromimporte zu vermeiden, treibt Japan den Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) nun rasch voran. Das eröffnet große Chancen für institutionelle Investoren und Unternehmen.

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