E-Commerce
Lebensmitteleinzelhandel steht vor Neubewertung - Seite 2
„Der Kursrutsch unterstreicht die Sorgen der Anleger hinsichtlich des Lebensmitteleinzelhandelsmarkts, da die Transaktion den Vorstoß Amazons in den Lebensmittelmarkt beschleunigt und den Preiswettbewerb aller Wahrscheinlichkeit nach verschärfen dürfte. Unserer Ansicht nach war der Abverkauf aber überzogen. So weisen einige Lebensmitteleinzelhändler bereits die erforderliche Größe auf, um mit Amazon mitzuhalten. Darüber hinaus konzentrieren sich viele Einzelhändler bereits seit geraumer Zeit auf vielfältige Vertriebswege, wie etwa Wal-Mart mit der 2016 abgeschlossenen Übernahme von Jet.com. Die Übernahme von WFM durch Amazon könnte kurzfristig dennoch zu Verwerfungen im Lebensmitteleinzelhandelsmarkt führen und eine preisliche Neubewertung auslösen. Es könnten die Margen des gesamten Sektors unter Druck kommen und eine neuerliche Welle der Marktkonsolidierung nach sich ziehen.“
Aus den enormen Mengen an Daten über die Gewohnheiten der Endverbraucher würde Amazon äußerst nützliche Informationen ziehen. Solche Daten dürfte die weltweite Nummer eins im Onlinehandel aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nur nutzen, um sein Lebensmittelangebot zu optimieren, sondern vor allem, um sein Angebot an Hausmarken anzupassen und drastisch auszuweiten.
„Alexa“ als Türöffner zum gläsernen Kunden
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Die künstliche Intelligenz ‚Alexa‘ würde die Speerspitze dieser Strategie darstellen und die bequemste, schnellste und günstigste Möglichkeit für den Einkauf von Lebensmitteln bieten. Der sich noch in einer recht frühen Entwicklungsphase befindende persönliche Heimassistent, für den man nicht mehr benötigt als lediglich den Klang der eigenen Stimme, könnte im Laufe der Zeit viele Haushaltsaktivitäten übernehmen. Und zwar, indem er Einkaufslisten online bestellt und daran erinnert, dass bald wieder Milch, Kaffee oder Äpfel gebraucht werden. Und warum sollte er in diesem Fall nicht die Marken Amazons vorschlagen, die rein zufällig auch die günstigsten wären?