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    Die Märkte bewegen sich immer nach oben, richtig?  733  0 Kommentare Ergänzender Artikel für die Short- und Hebelplattform von ETF Securities

    Bei der Beurteilung neuer Investitionen behalten selbst die optimistischsten Anleger die Abwärtsrisiken im Auge. Theoretisch müssten Wachstumswerte wie Aktien im Laufe der Zeit eine kontinuierliche Wertsteigerung erfahren, da die Unternehmen einen höheren Reifegrad erlangen und ihre Rentabilität verbessern. Auf den Märkten findet jedoch leider nicht immer eine Wertsteigerung statt. Wir stellen immer wieder fest, dass sich negative Einflussfaktoren genauso stark durchsetzen können wie positive Faktoren. Der FTSE 100 Index ist hierfür ein typisches Beispiel. Auch wenn der Index in den letzten Jahren gut abgeschnitten hat und und sich historischen Höchstständen näherte, hat er im letzten Jahrzehnt an fast der Hälfte (48 Prozent) aller Börsentage an Wert eingebüßt[1].

    Andere Anlagen können sich sogar noch volatiler entwickeln. Beispielsweise fiel der Ölpreis von über 100 US-Dollar pro Barrel vor gerade einmal drei Jahren auf seinen heutigen Stand von unter 50 US-Dollar[2]. Wie sieht es mit Währungen aus? Das britische Pfund – das einst als eine der stärksten und stabilsten Währungen der Welt galt – wird derzeit mit rund 1,30 US-Dollar[3] gehandelt. Vor drei Jahren noch hatte die Währung die Marke von 1,70 US-Dollar geknackt.

    Ölpreise im freien Fall: eine Chance für Short-Anleger

     

    Text Box: „Nur wenige Anleger scheinen Short-Investments in Erwägung zu ziehen – merkwürdig, wenn man bedenkt, wie hoch das Abwärtspotenzial auf den meisten Märkten ist.“ Wenn man sich diese Beispiele vor Augen hält, wird deutlich, dass Short-Positionen in schwachen Marktphasen genauso profitabel sein können wie Long-Positionen in steigenden Märkten. Trotzdem scheinen nur wenige Anleger Short-Investments in Erwägung zu ziehen – merkwürdig, wenn man bedenkt, wie hoch das Abwärtspotenzial auf den meisten Märkten ist. Tatsächlich wurden per 31. Juli 2017 weniger als 30 % des in Aktien- und Rohstoff-ETPs (Exchange Traded Products) gehaltenen Gesamtvermögens in Short-Produkte investiert[1]. In Anbetracht der Volatilität auf den weltweiten Anlagemärkten erscheint es seltsam, dass mehr als doppelt so viel in Long-Produkte als in Short-Produkte investiert wird.

    Die natürliche Präferenz für Long-Investments überwinden

    Die Tendenz der Anleger zu Long- Positionen könnte psychologisch bedingt sein. Die grundlegende Wirtschaftstheorie definiert eine „Anlage“ als Prozess, bei dem Kapital effizient zwischen jenen aufgeteilt wird, die über überschüssiges Kapital verfügen (Anleger), und jenen, die einen Überschuss an Ideen haben (Unternehmen). Sind diese Ideen erfolgreich, sollten sowohl die Anbieter als auch die Empfänger von Kapital einen finanziellen Nutzen einstreichen. Folglich sind die meisten Anleger auf das Aufwärtspotenzial und die positiven Renditen ausgerichtet, die in steigenden Märkten erzielt werden können. Deshalb überrascht es nicht, dass Long-Positionen eine so universelle Anziehungskraft ausüben.

    Die begrenzten Mittelzuflüsse in Short-Produkte legen nahe, dass diese von weniger Anlegern in Betracht gezogen werden – auch nicht von jenen, die wissen, wie man bei fallenden Kursen Gewinne erzielen kann. Möglicherweise herrscht die Ansicht vor, dass Short-Produkte nur für die raffiniertesten oder professionellsten Anleger geeignet sind, oder dass es zu schwer ist, in den gewünschten Märkten ein Short-Engagement aufzubauen.

    Vielleicht ist den Anlegern aber auch einfach nicht bewusst, dass es leicht zugängliche Produkte gibt, die es diesen ermöglichen, von fallenden Märkten zu profitieren. Short-ETPs erfordern beispielsweise weder Wertpapierleihgeschäfte noch den Handel mit Optionen. Ebenso müssen Anleger kein Margin-Konto führen. Anleger, die mit diesen Konzepten nicht vertraut sind oder diese mit Unbehagen betrachten, haben Short-Positionen vielleicht überhaupt noch nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen – nicht wissend, dass diese mit einer Anlage in einem Short-ETP relativ leicht umzusetzen sind.

    Auch wenn die Produkte leicht zugänglich sind, müssen Anleger die mit Short-ETPs einhergehenden Risiken kennen und sich mit diesen vertraut machen, bevor sie eine solche Anlage in Betracht ziehen. Insbesondere können die Renditen von Produkten, die für längere Zeit gehalten werden, vom Basisindex abweichen, denn Short-ETPs sind darauf ausgerichtet, ihre Renditen innerhalb eines vorher festgelegten Zeitraums (normalerweise 1 Tag) zu erwirtschaften. Die Renditeentwicklung der Anlage wird von periodischen „Resets“ und Kumulierungseffekten beeinflusst. Anleger sollten ihre Anlagen täglich überwachen. Das bedeutet, dass Short-ETPs nicht für passive Anleger geeignet sind, die einen Buy-and-Hold-Ansatz bevorzugen.

    Neben den Risiken müssen sich Anleger auch ihrer natürlichen Präferenz für Long-Investments bewusst sein und die Bereitschaft mitbringen, diese zuweilen zu überwinden, wenn das Aufwärtspotenzial des Marktes begrenzt erscheint.

    Reines Engagement

    Eine der wichtigsten Eigenschaften von ETPs ist ihr reines Engagement in den Basisanlagen. Zum Beispiel Gold: Ein aktiver Anleger, der die Ansicht vertritt, dass der Goldpreis ein unhaltbar hohes Niveau erreicht hat und folglich sinken dürfte, erwägt möglicherweise eine Short-Position in einem börsennotierten Goldunternehmen. Dieser Handel erscheint logisch: In der Vergangenheit gab es eine hinreichende Korrelation zwischen dem Goldpreis und der Wertentwicklung von Goldaktien. Aber was geschieht, wenn das Goldunternehmen einen wichtigen neuen Goldfund macht oder ein Übernahmeangebot erhält? Aufgrund dieser Einflüsse kann der Kurs der Aktie sprunghaft nach oben gehen, selbst wenn der Goldpreis tatsächlich gefallen ist, so wie es der Anleger vorhergesehen hatte. Mit einer Short-Position in Aktien läuft der Anleger in Gefahr, einen beträchtlichen Teil des investierten Kapitals zu verlieren. Wäre er stattdessen eine Short-Position in einem Gold-ETP eingegangen, hätte er vom rückläufigen Goldkurs profitieren können – ohne zusätzliche und unerwünschte externe Risiken auf sich zu nehmen.

    Weitere wichtige Vorteile von ETPs

    Mit ETPs können Anleger ihre Portfolios auf einfache und kostengünstige Weise diversifizieren. In vielen Fällen eröffnen sie einen Zugang zu Märkten und Anlageklassen, die den Anlegern andernfalls verwehrt bleiben.

    Transparenz: ETPs werden auf anerkannten und regulierten Börsen weltweit gehandelt und bieten deshalb transparente Preise. ETPs wird wie Aktien eine Wertpapierkennnummer zugewiesen, sodass Anleger die Wertentwicklung Ihrer Anlage leicht nachverfolgen können. Die tägliche Performance von Short-ETPs verläuft normalerweise umgekehrt proportional zur täglichen Rendite ihres jeweiligen Index oder ihrer jeweiligen Benchmarks[2]. Auch die Komponenten von ETPs werden vom Emittenten normalerweise täglich veröffentlicht. Dabei wird dargelegt, woraus sich die einzelnen ETPs zusammensetzen. Somit wissen Anleger immer ganz genau, woraus ihre Anlage besteht.

    Liquidität: ETPs werden wie gewöhnliche Aktien gehandelt und abgewickelt und können von den Anlegern über ihr bestehendes Aktienkontoerworben und verkauft werden. Es gibt mehrere unabhängige Market-Maker, die für reichlich Liquidität auf dem Markt sorgen. Deshalb kann ein ETP einfach und schnell verkauft werden, wenn Sie diese Anlage nicht mehr halten möchten oder das kurzfristige Renditeziel erreicht wurde.

    Auswahl. Es steht ein breites Spektrum an ETPs zu Verfügung, darunter sowohl Long- als auch Short-Optionen. Auf diese Weise können Anleger an zahlreichen Aktien-, Rohstoff- und Währungsmärkten von starken oder schwachen Phasen profitieren. Auch gehebelte Optionen sind verfügbar und können ebenso entweder long oder short angelegt sein. Sie sind normalerweise um das 2- oder 3-Fache gehebelt und ermöglichen es den Anlegern, die Renditen zu erhöhen, die sie aufgrund der positiven oder negativen Entwicklung der Basisanlagen erzielen. Es gibt jedoch einige zusätzliche Risiken, die mit Anlagen in gehebelten Produkten einhergehen, da sowohl die Verluste als auch die Gewinne multipliziert werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Anleger sich dieser Risiken bewusst sind und über kurze Zeiträume hinweg erhebliche Verluste Text Box: „Short-ETPs sind einfache und transparente Produkte, die als Teil eines diversifizierten Anlageportfolios genutzt werden können.“ verkraften können[3].

    Da ein breites Spektrum an Produkten angeboten wird, können Anleger das für sie passende Investment auswählen – je nach ihrem Marktwissen und den Besonderheiten ihrer Anlagestrategie.

    Short-ETPs können insbesondere für Anleger hilfreich sein, deren Portfolios derzeit auf Long-Positionen ausgerichtet sind. Sie können als taktische Ergänzung zu Buy-and-Hold-Strategien eingesetzt werden. Auf diese Weise können Anleger ihre auf einer hohen Überzeugung basierenden Ansichten über bestimmte Märkte umsetzen, kurzfristige Fehlbewertungen nutzen und ihre kurzfristigen Renditen erhöhen.

    Short-ETPs werden seit über einem Jahrzehnt von institutionellen und professionellen Anlegern verwendet, um in den gewünschten Märkten ein effektives, kostengünstiges Engagement aufzubauen und um die kurzfristigen Markt- und Währungsrisiken ihrer bestehenden Portfolios abzusichern. Da sich die Volatilität auf den Anlagemärkten fortsetzen dürfte, ist es vielleicht an der Zeit, dass auch andere Anleger diese Produkte in Betracht ziehen.

    Chancen entdecken. Aus Überzeugung handeln.

     

    [1] Quelle: ETF Securities

    [2] Vor Gebühren, Transaktionskosten und anderen potenziellen Kosten. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis für die Wertentwicklung in der Zukunft.

    [3] Gehebelte Produkte können größere Verluste verursachen. Auch wenn die Verluste den für das ETP bezahlten Betrag nicht übersteigen können, ist es möglich, dass Anleger ihr ursprünglich investiertes Kapital vollständig verlieren.

     


    [1] Quelle: Bloomberg. 10-Jahres-Zeitraum bis zum 30. Juni 2017.

    [2] 30. Juni 2017. Quelle: Bloomberg.

    [3] 30. Juni 2017. Quelle: Bloomberg.

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    ETF Securities ist einer der weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von börsennotierten Rohstoffprodukten (ETPs) und bietet eine umfangreiche Palette an börsennotierten Aktien-, Rohstoff- und Währungsprodukten an. Das Unternehmen hat im Jahr 2003 das erste börsennotierte, physisch hinterlegte Gold-Produkt emittiert. Mittlerweile bietet ETF Securities über 300 ETPs in den Assetklassen Rohstoffe, Währungen und Aktien an, die an den wichtigsten Börsen weltweit notiert sind.
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