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Lösen Algo-Trader den nächsten Crash aus?
Gestern jährte sich zum 30. Mal der als Schwarzer Montag in die Börsengeschichte eingegangene 19. Oktober 1987. Damals sorgten voll automatisierte, auf Algorithmen basierende Handelssysteme für den Kurssturz. In knapp zwei Wochen verloren die US-Börsen rund zehn Prozent. Denn die Computer, auf die sich die Händler verließen, verkauften immer weiter die Aktienbestände, um die Verluste einzudämmen. Das veranlasste irgendwann alle anderen Anleger auch, aus Angst vor noch größeren Verlusten ihre Bestände zu verkaufen. Dieser Dominoeffekt verstärkte damit den Abwärtstrend. Heute kann dies sicherlich ebenso passieren. Fast 30 Prozent des Börsenumsatzes wird heute voll automatisch von Computern gemacht.
Einen Vorgeschmack kann man stets bekommen, wenn Unternehmen einmal schlechte Zahlen melden. Teilweise verlieren sie dann auf einen Schlag ein Viertel ihres Wertes. Muss man nun Angst vor dem nächsten — durch Algo-Trader ausgelösten — Crash haben? Man kann die Sache wie Radio Eriwan beantworten „Im Prinzip ja, aber …“ Laut James Bateman, Multi-Asset-Chef von Fidelity, folgten auf die acht der zehn schlimmsten US-Kurseinbrüche in einem Monat starke Erträge in den nächsten zehn Jahren.
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Ich wünsche Ihnen ein ruhiges Wochenende
Jörn Kränicke
Chefredakteur