Siemens rettet den Dax
Nach den schmerzlichen Börsenerfahrungen der vergangenen Tage mal wieder ein Handelsverlauf zum Durchschnaufen. Der Dax verabschiedet sich
mit einem mäßigen Plus von 0,6 Prozent in den Feierabend. Schlussstand: 4650 Punkte. Auch TecDax und SDax sind im grünen Bereich, während der MDax für die mittelgroßen Unternehmen mit leichten
Verlusten aus dem Handel geht.
Der Preis des Tages gebührt heute Siemens . Der Technologiekonzern aus München hat mit ermunternden Nachrichten sogar den gesamten Dax gestützt. „Wenn Siemens sich hinstellt und sagt, wir werden im laufenden Geschäftsjahr doppelt so stark wachsen wie die Weltwirtschaft, und die Dividende stabil hält, ist das im jetzigen Umfeld schon ein Wort", sagte Helaba-Marktanalyst Christian Schmidt.
Der Preis des Tages gebührt heute Siemens . Der Technologiekonzern aus München hat mit ermunternden Nachrichten sogar den gesamten Dax gestützt. „Wenn Siemens sich hinstellt und sagt, wir werden im laufenden Geschäftsjahr doppelt so stark wachsen wie die Weltwirtschaft, und die Dividende stabil hält, ist das im jetzigen Umfeld schon ein Wort", sagte Helaba-Marktanalyst Christian Schmidt.
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Es hätte auch anders kommen können
Dabei hätten die Investoren das wirtschaftliche Geschehen auch ganz anders beurteilen können. So hatte am Morgen das Statistische Bundesamt bekannt gegeben, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 0,5 Prozent geschrumpft ist. Damit verkleinert sich die deutsche Wirtschaftsleistung bereits zum zweiten Mal in Folge. Dies wird als technische Rezession bezeichnet.
Insbesondere die Exportwirtschaft, sonst Zugpferd der deutschen Wirtschaft, schwächelt. Der Grund: Die Industrieländer stehen bereits in der Rezession. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute bekannt gab, wird die Wirtschaftsleistung in den Mitgliedsländern im kommenden Jahr um 0,3 Prozent sinken. Für den Euro-Raum – Hauptziel der deutschen Exporteure - erwartet die Organisation 2009 ein Minus von 0,5 Prozent. Die USA sehen die OECD-Experten mit einem Minus von 0,9 Prozent.
Neue Hiobsbotschaften auch aus der Autoindustrie: Die Pkw-Nachfrage in Europa ist nach Verbandsangaben auch im Oktober eingebrochen. Mit 1,1 Millionen Fahrzeugen seien im vergangenen Monat 15 Prozent weniger neue Fahrzeuge auf europäischen Straßen zugelassen worden als vor Jahresfrist, teilte der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) mit.
Das hat konkrete Folgen. So steht wegen der Finanzkrise ein erster deutscher Autozulieferer vor dem Aus. Der Firma Stankiewicz aus dem niedersächsischen Adelheidsdorf mit weltweit über 2100 Beschäftigten droht die Insolvenz, weil die Banken nicht ausreichend Kredite bereitstellten, bestätigte eine Sprecherin Angaben des VDA.
Rückzugsgefechte in USA
Auch in den USA herrscht keine Aufbruchstimmung. Die US-Börsen tendieren überwiegend schwächer, der Dow Jones liegt derzeit 0,3 Prozent unter Null. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert gar 1,1 Prozent auf 1482 Punkte.
Hatte zu Handelsbeginn noch das Quartalsergebnis des weltgrößten Einzelhändlers Wal-Mart für positive Stimmung gesorgt, überwogen im Verlauf erneut die Sorgen vor einer deutlichen Konjunkturabkühlung. Dazu trugen auch die neuesten Nachrichten vom Arbeitsmarkt bei: Die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war zuletzt deutlicher als erwartet angestiegen. Zudem korrigierte der US-Chipgigant Intel seine Prognose nach unten, was Technologiewerte belastete.
Die Ölpreise geben zum Abend hin wieder nach. Ein Fass der Sorte WTI kostet 56,15 Dollar. Ein Barrel der Sorte Brent wird für 51,50 Dollar gehandelt. Trotz Rezessionsangst legt die Europäische Gemeinschaftswährung Euro gegenüber dem Dollar zu (1,2516 Dollar). (tsc/sg)
Dabei hätten die Investoren das wirtschaftliche Geschehen auch ganz anders beurteilen können. So hatte am Morgen das Statistische Bundesamt bekannt gegeben, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 0,5 Prozent geschrumpft ist. Damit verkleinert sich die deutsche Wirtschaftsleistung bereits zum zweiten Mal in Folge. Dies wird als technische Rezession bezeichnet.
Insbesondere die Exportwirtschaft, sonst Zugpferd der deutschen Wirtschaft, schwächelt. Der Grund: Die Industrieländer stehen bereits in der Rezession. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute bekannt gab, wird die Wirtschaftsleistung in den Mitgliedsländern im kommenden Jahr um 0,3 Prozent sinken. Für den Euro-Raum – Hauptziel der deutschen Exporteure - erwartet die Organisation 2009 ein Minus von 0,5 Prozent. Die USA sehen die OECD-Experten mit einem Minus von 0,9 Prozent.
Neue Hiobsbotschaften auch aus der Autoindustrie: Die Pkw-Nachfrage in Europa ist nach Verbandsangaben auch im Oktober eingebrochen. Mit 1,1 Millionen Fahrzeugen seien im vergangenen Monat 15 Prozent weniger neue Fahrzeuge auf europäischen Straßen zugelassen worden als vor Jahresfrist, teilte der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) mit.
Das hat konkrete Folgen. So steht wegen der Finanzkrise ein erster deutscher Autozulieferer vor dem Aus. Der Firma Stankiewicz aus dem niedersächsischen Adelheidsdorf mit weltweit über 2100 Beschäftigten droht die Insolvenz, weil die Banken nicht ausreichend Kredite bereitstellten, bestätigte eine Sprecherin Angaben des VDA.
Rückzugsgefechte in USA
Auch in den USA herrscht keine Aufbruchstimmung. Die US-Börsen tendieren überwiegend schwächer, der Dow Jones liegt derzeit 0,3 Prozent unter Null. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert gar 1,1 Prozent auf 1482 Punkte.
Hatte zu Handelsbeginn noch das Quartalsergebnis des weltgrößten Einzelhändlers Wal-Mart für positive Stimmung gesorgt, überwogen im Verlauf erneut die Sorgen vor einer deutlichen Konjunkturabkühlung. Dazu trugen auch die neuesten Nachrichten vom Arbeitsmarkt bei: Die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war zuletzt deutlicher als erwartet angestiegen. Zudem korrigierte der US-Chipgigant Intel seine Prognose nach unten, was Technologiewerte belastete.
Die Ölpreise geben zum Abend hin wieder nach. Ein Fass der Sorte WTI kostet 56,15 Dollar. Ein Barrel der Sorte Brent wird für 51,50 Dollar gehandelt. Trotz Rezessionsangst legt die Europäische Gemeinschaftswährung Euro gegenüber dem Dollar zu (1,2516 Dollar). (tsc/sg)
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