Galileo
EADS droht bei Auftragsvergabe leer auszugehen
EU-Kommission verschiebt Entscheidung – Schutzregel für den Mittelstand greift bei EADS-Tochter Astrium wahrscheinlich nicht
Die EU-Kommission hat die Auftragsvergabe für die Satelliten des Navigationssystems Galileo verschoben und wird ihre Entscheidung jetzt erst Anfang Januar fällen. Wie die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Industriekreise berichtet, kann die EADS-Raumfahrttochter Astrium aber wohl bestenfalls mit einem Auftrag für 8 der 22 Satelliten rechnen. Die restlichen 14 darf wahrscheinlich das Bremer Familienunternehmen OHB bauen.
Noch Anfang Dezember war EADS-Chef Louis Gallois davon ausgegangen, dass er OHB nur die ersten acht Satelliten überlassen muss (WirtschaftsWoche 51/2009). „Doch OHB kann vielleicht sogar alle 22 Satelliten bauen“, sagt ein Insider. „Das Angebot der Bremer ist sowohl preislich als auch inhaltlich deutlich besser.“ Die europäische Weltraumagentur ESA, die das Vergabeverfahren organisiert, habe der EU-Kommission empfohlen, die OHB-Offerte anzunehmen. OHB wollte dazu „keinen Kommentar“ abgeben. Bei der EADS-Tochter Astrium hieß es: „Uns liegen keine offiziellen Informationen vor.“ Die Bremer haben Astrium schon einmal ausgestochen: Sie bauten die anspruchsvollen Spionagesatelliten Sar-Lupe termingerecht und ohne Aufpreis. Astrium dagegen lieferte die vier Galileo-Satelliten der Erprobungsphase verspätet und rund 400 Millionen Euro teurer als geplant.
Da die für den 4. Januar erwartete Entscheidung eventuell nur 14 der 22 Satelliten betrifft, rechnet sich Gallois aber für die spätere Vergabe der restlichen acht noch Chancen aus und klammert sich laut WirtschaftsWoche dabei ausgerechnet an eine Regel, die den Mittelstand schützen soll. Damit vermeintliche Außenseiter wie OHB eine Chance gegen Konzerne wie EADS oder Thales erhalten, verlangt die EU, den Bau der Satelliten auf zwei Unternehmen zu verteilen. Da aber die EADS-Konzerntochter Astrium die vier Vorserienmodelle gebaut hat, verstößt eventuell auch ein Auftrag über alle 22 Satelliten an OHB nicht gegen die Dual-Sourcing-Vorschrift. (weitere Informationen: WirtschaftsWoche, Heft 52/2009)
EADS
Die EU-Kommission hat die Auftragsvergabe für die Satelliten des Navigationssystems Galileo verschoben und wird ihre Entscheidung jetzt erst Anfang Januar fällen. Wie die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Industriekreise berichtet, kann die EADS-Raumfahrttochter Astrium aber wohl bestenfalls mit einem Auftrag für 8 der 22 Satelliten rechnen. Die restlichen 14 darf wahrscheinlich das Bremer Familienunternehmen OHB bauen.
Noch Anfang Dezember war EADS-Chef Louis Gallois davon ausgegangen, dass er OHB nur die ersten acht Satelliten überlassen muss (WirtschaftsWoche 51/2009). „Doch OHB kann vielleicht sogar alle 22 Satelliten bauen“, sagt ein Insider. „Das Angebot der Bremer ist sowohl preislich als auch inhaltlich deutlich besser.“ Die europäische Weltraumagentur ESA, die das Vergabeverfahren organisiert, habe der EU-Kommission empfohlen, die OHB-Offerte anzunehmen. OHB wollte dazu „keinen Kommentar“ abgeben. Bei der EADS-Tochter Astrium hieß es: „Uns liegen keine offiziellen Informationen vor.“ Die Bremer haben Astrium schon einmal ausgestochen: Sie bauten die anspruchsvollen Spionagesatelliten Sar-Lupe termingerecht und ohne Aufpreis. Astrium dagegen lieferte die vier Galileo-Satelliten der Erprobungsphase verspätet und rund 400 Millionen Euro teurer als geplant.
Da die für den 4. Januar erwartete Entscheidung eventuell nur 14 der 22 Satelliten betrifft, rechnet sich Gallois aber für die spätere Vergabe der restlichen acht noch Chancen aus und klammert sich laut WirtschaftsWoche dabei ausgerechnet an eine Regel, die den Mittelstand schützen soll. Damit vermeintliche Außenseiter wie OHB eine Chance gegen Konzerne wie EADS oder Thales erhalten, verlangt die EU, den Bau der Satelliten auf zwei Unternehmen zu verteilen. Da aber die EADS-Konzerntochter Astrium die vier Vorserienmodelle gebaut hat, verstößt eventuell auch ein Auftrag über alle 22 Satelliten an OHB nicht gegen die Dual-Sourcing-Vorschrift. (weitere Informationen: WirtschaftsWoche, Heft 52/2009)
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