BARRICK GOLD
Herber Schlag ins Kontor
Die mit Spannung erwarteten Zahlen für das 3. Quartal sorgten bei Barrick Gold nicht für den erhofften Befreiungsschlag. Im Gegenteil. Die Aktie rauschte
eine Etage tiefer.
Was bereits die zuvor veröffentlichten Produktionsdaten erwarten ließen, bestätigte dann der finale Quartalsbericht. Nein, so richtig berauschend verlief das 3. Quartal nicht.
Die Eckdaten zur Produktion hatten wir bereits in unserer vorherigen Kommentierung thematisiert, sodass wir uns an dieser Stelle auf die Finanzdaten konzentrieren werden.
Der Umsatz belief sich im 3. Quartal 2017 auf 1,993 Mrd. US-Dollar; nach 2,297 Mrd. US-Dollar im entsprechenden Vorjahresquartal. Barrick Gold fuhr einen Verlust in Höhe von -11 Mio. US-Dollar ein;
nach einem Nettogewinn i.H.v. 175 Mio. US-Dollar im 3. Quartal 2016. Umsatz- und Gewinnentwicklung standen unter dem Eindruck der im Jahresvergleich niedrigeren Produktionsmengen und gesunkenen
Goldpreise. Die Kupfersparte konnte es auch nicht herausreißen. Der adjustierte Nettogewinn belief sich für Barrick Gold im 3. Quartal 2017 auf 186 Mio. US-Dollar. Auch in diesem Punkt war ein
Rückgang im Jahresvergleich zu beobachten. Im 3. Quartal 2016 betrug der adjustierte Nettogewinn noch 278 Mio. US-Dollar. Der im Jahresvergleich deutlich niedrigere free cash flow vervollständigt
das Bild.
Die Aktie musste in einer ersten Reaktion einen deutliche Rücksetzer verkraften. Die schwachen Ergebnisse waren mit ein Grund dafür. Ein weiterer Grund dürfte in der angepassten Prognose für das Gesamtjahr zu suchen sein. Barrick Gold erwartet für 2017 nun eine Goldproduktion von 5,3 bis 5,5 Mio. Unzen bei AISC von 740 bis 770 US-Dollar. Zuvor ging man von einer Goldproduktion von 5,3 bis 5,6 Mio. Unzen bei AISC von 720 bis 770 US-Dollar aus.
Überzeugen konnte Barrick Gold immerhin bei der Umsetzung seiner Strategie zur Reduzierung des Schuldenberges. In den ersten neun Monaten senkten die Kanadier die Schuldenlast um weitere knapp 1,5 Mrd. US-Dollar und waren damit ihrem Plan leicht voraus.
Neben den fundamentalen Aspekten dürfte es auch eine Rolle gespielt haben, dass sich die Aktie zum Zeitpunkt der Zahlenbekanntgabe in einer prekären charttechnischen Lage befand. Sie rang um die eminent wichtige Unterstützung von 16,0 US-Dollar. Diese ging im Zuge der Zahlenveröffentlichung nun genauso verloren, wie die Unterstützung bei 15,3 US-Dollar. Ein starkes Verkaufssignal wurde daraufhin generiert. Aktuell notiert die Aktie bei 14,68 US-Dollar und nimmt damit unweigerlich den Unterstützungsbereich von 14,0 US-Dollar ins Visier.
Kurzum: Die Zahlen sind da. Sie konnten aber nicht überzeugen. Die deutliche Abwärtsreaktion ist unserer Meinung nach das Ergebnis aus dem Zusammenspiel fundamentaler und charttechnischer Aspekte. Sollte sich aber nicht bald eine nachhaltige Gegenreaktion kreieren können, die die Aktie zumindest über die 15,3 US-Dollar zurückführen kann, wird es kritisch…
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