Kryptowährungen
Zentralbanken zu Bitcoin & Co.
Immer mehr Zentralbanken positionieren sich zu Kryptowährungen. Wir haben die Positionen der wichtigsten Notenbanken für Sie zusammengefasst.
Acht Jahre nach der Geburt von Bitcoin beschäftigen sich immer mehr Zentralbanken mit dem Thema, so das Nachrichtenportal Bloomberg. Im Folgenden haben wir die Positionen der weltweit wichtigsten Zentralbanken für Sie zusammengefasst:
USA:
Die Federal Reserve hat sich bisher eher zurückhaltend zu dem Thema geäußert. Jerome Powell, Mitglied des „Federal Reserve Board of Governors“, hat Anfang des Jahres gesagt, dass noch technische
Probleme bei Kryptowährungen bestehen und „Risikomanagement und Governance essentiell seien“. Für eine von der Zentralbank ausgegebene Kryptowährung bestehen immer noch zu große Hürden,
insbesondere beim Datenschutz, deshalb könnte die Privatwirtschaft dies womöglich übernehmen.
Europa:
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mehrfach vor den Gefahren von Investments in Kryptowährungen gewarnt. Vítor Constâncio,Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, hat im September diesen
Jahres gesagt, dass Bitcoin keine Währung sondern eine Tulpenblase sei. Mario Draghi, Präsident der EZB, sagte im November, dass der Impact von Kryptowährungen auf die Wirtschaft der EU begrenzt
sei. Virtuelle Währungen bedrohten das Währungsmonopol der Zentralbanken nicht.
China:
China hat klargemacht: Die People's Bank of China hat die volle Kontrolle über Kryptowährungen. Ein Forschungsteam der chinesischen Zentralbank kommt zum Schluss, dass sie bereit seien digitales
Zentralbankgeld zu entwickeln. Private Kryptobörsen, Initial Coin Offerings und der Bitcoin-Handel sind in China weitestgehend verboten oder reguliert.
Deutschland:
Kryptowährungen sind laut der Deutschen Bundesbank kein Geld, sondern ein Spekulationsobjekt. Geld hat drei ökonomische Funktionen: „Es dient als Zahlungsmittel, als Wertaufbewahrungsmittel und als
Recheneinheit. Die Eigenschaften sind nicht unabhängig voneinander.“ Bitcoin erfüllt bislang keine der drei Geldfunktionen: Die virtuelle Währung wird quasi nicht zum Bezahlen von Gütern oder
Dienstleistungen verwendet. Durch ihre extrem hohe Volatilität ist sie ein schlechtes Wertaufbewahrungsmittel und als Recheneinheit ist sie ebenfalls nicht zu gebrauchen, so die Bundesbank (siehe
HIER).
Indien:
Die indische Zentralbank ist strikt gegen Kryptowährungen. Das Oberste Gericht Indiens hat die Regierung außerdem aufgefordert, eine mögliche Regulierung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu
prüfen. Vorausgegangen war eine Petition eines Anwalts, der darauf hingewiesen hatte, dass Kryptowährungen zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche verwendet werden können. Es droht deshalb ein
Krypto-Verbot in der Indischen Union (siehe HIER).
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Russland
Die russische Zentralbank hat bereits mehrfach eindringlich vor den Gefahren von Kryptowährung gewarnt. Die Präsidentin der russischen Zentralbank Elvira Nabiullina sagte: „Wir legalisieren keine
Schneeballsysteme und wir sind fundamental gegen private Geldschöpfung, egal ob in physischer oder virtueller Form“. Russland geht restriktiv gegen Bitcoin Handelsplätze vor (siehe HIER).
Japan:
Haruhiko Kuroda, Chef der japanischen Zentralbank, hat bekannt gegeben, dass es keinen Plan für digitales Zentralbankgeld gebe. Es sei jedoch wichtig, weiteres Wissen zu Kryptowährungen zu sammeln.
Quellen:
Bloomberg: „Here’s What the World's Central Banks Really Think About Bitcoin“
KryptoJounral: Bundesbank: „Bitcoin ist kein Geld, sondern ein Spekulationsobjekt“
KryptoJounral: „Kryptowährungen: Bitcoin-Flashcrash, Verbot und der Fall Vinnik“
KryptoJounral: „Bitcoin-Verbot im Land der heilligen Kühe?“