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     876  0 Kommentare Zinsstrukturkurve kollabiert – Finanzmarkt zweifelt stark an Powells Zinsprognose

    Börse-EZB-DAX3Jerome Powell wird im Februar 2018 die Nachfolge von Fed-Chefin Janet Yellen antreten. Viele Experten sind der Überzeugung, dass er Yellens eingeschlagenen Weg fortsetzen wird. Die Investoren sind allerdings ganz anderer Meinung. Anleger können bis dahin beispielsweise auf eine zehnjährige Nachranganleihe der IKB, die am 25. Oktober 2027 ausläuft (WKN A2GSGU), setzen. Zwar haben diese Papiere höhere Risiken als herkömmlichen Anleihen. Dafür werden Anleger aber mit einem Zins von 4,0 Prozent belohnt.

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    Nach der wochenlangen Talfahrt sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen in den vergangenen Tagen plötzlich kräftig nach oben geschossen. Sie liegen jetzt bei 2,4 Prozent. Das nun beschlossene Steuerpaket wird kräftige Steuersenkungen bringen und die Wirtschaft ankurbeln, was die Zinsen und den Dollar nach oben treibt.

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    Trotz des jüngsten Zinssprungs liegen die Renditen für zehnjährige US-Anleihen aber immer noch unter dem Niveau von 2,5 Prozent von Mitte Dezember 2016, obwohl die Fed seit damals die Leitzinsen drei Mal angehoben und im Oktober 2017 mit dem Abbau der Bilanzsumme begonnen hat. Das zeigt, dass die Investoren die langfristigen Perspektiven für die US-Wirtschaft skeptisch einschätzen. Der Verkauf von Anleihen soll für zusätzlichen Aufwärtsdruck bei den Zinsen sorgen. Investoren befürchten allerdings, dass die Fed mit ihren Zinserhöhungen die hochverschuldete Wirtschaft erheblich belastet.

    Immerhin steigen die Schulden der privaten Haushalte und der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors jeweils von einem Rekordhoch zum nächsten und lagen Mitte 2017 bei herben 28,82 Billionen Dollar. Das waren 149,7 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung – ein enorm hoher Wert. Das Letzte was die Privatwirtschaft daher gebrauchen kann sind steigende Zinsen.

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    Zinsstrukturkurve kollabiert

    Noch viel mehr als die Entwicklung der Zinsen für zehnjährige Anleihen zeigt die Zinsstrukturkurve, wie sehr sich die Perspektiven für die US-Wirtschaft eingetrübt haben. Zwar ist der Zinsaufschlag für zehnjährige Anleihen gegenüber zweijährigen zuletzt auf 64 Basispunkte (0,64 Prozentpunkte) nach oben geschossen, womit die Zinsstrukturkurve ein wenig steiler geworden ist. Dennoch liegt er damit in der Nähe des Zehn-Jahres-Tiefs, die Zinsstrukturkurve war also vor kurzem so flach, wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Wenige Tage nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar war der Wert noch bei rund 130 Basispunkten gelegen.

    Einige Beiträge der Woche im Rückblick:

    BMW – Barclays weiterhin überzeugt

    Die Börsenparty ist noch nicht vorbei

    Nordex – Erneuerbare Energien als Renditechance?

    Vonovia, Deutsche Bank, Continental – fester Zins mit Aktienanleihen

    Börse_EZB_1Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen für zehnjährige Anleihen und des Kollaps der Zinsstrukturkurve bezweifeln viele Investoren, ob die US-Notenbank unter dem designierten Notenbankchef Jerome Powells den von Yellen eingeschlagenen Zinserhöhungskurs fortsetzen wird. Powell folgt Yellen nach, wenn ihre Amtszeit am 3. Februar 2018 endet. Yellen und ihre Kollegen haben für 2018 und für 2019 jeweils drei weitere Erhöhungen signalisiert. Powell, der in den vergangenen Jahren immer völlig auf Yellens Linie gelegen war, müsste die Anhebungen mit seinen Kollegen durchsetzen. Genau das bezweifelt aber der Finanzmarkt. So sind bei den Fed Funds Futures, also Futures (Derivate) auf die Fed Funds (US-Leitzinsen) insgesamt lediglich drei Zinserhöhungen bis Ende 2019 eingepreist und damit nur halb so viele wie die Fed angedeutet hat.

    Die niedrigen Zinsen für zehnjährige US-Anleihen halten auch jene für Bundesanleihen unten. Sie liegen bei lediglich 0,35 Prozent und damit auf dem gleichen Niveau, wie im Dezember 2016. Um dennoch ein paar Zinsen zu bekommen, können hiesige Anleger zehnjährige US-Anleihen kaufen, allerdings hat man dann das Währungsrisiko, weil der Dollar gegenüber dem Euro weiter fallen könnte.

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    Trotz des kurzfristigen Zinsanstiegs bei zehnjährigen US-Anleihen schätzen Investoren die Perspektiven für die US-Wirtschaft so schlecht ein, wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Umso genauer werden Investoren in den nächsten Monaten auf Powells Aussagen achten. Bei einer weiteren Abflachung der Zinsstrukturkurve könnte es ihm sehr schwer fallen, Yellens eingeschlagenen Kurs fortzusetzen.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Zinsstrukturkurve kollabiert – Finanzmarkt zweifelt stark an Powells Zinsprognose Jerome Powell wird im Februar 2018 die Nachfolge von Fed-Chefin Janet Yellen antreten. Viele Experten sind der Überzeugung, dass er Yellens eingeschlagenen Weg fortsetzen wird. Die Investoren sind allerdings ganz anderer Meinung. Anleger können …