checkAd

    ROUNDUP  568  0 Kommentare Krankenkassen pochen auf Gesamtkonzept für Pflege im Krankenhaus

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Krankenkassen pochen bei Union und SPD kurz vor dem erwarteten Ende ihrer Sondierung auf ein Gesamtkonzept für bessere Pflege am Krankenbett. Sie warnten davor, dass eine neue große Koalition "immer mehr Geld mit der Gießkanne an alle Krankenhäuser" ausschüttet, wie der Vize-Chef des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung, Johann-Magnus von Stackelberg, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

    "Wer meint, mit zusätzlichem Geld für eine angeblich nicht finanzierte Tarifsteigerung Personalprobleme bei der Pflege im Krankenhaus zu lösen, der irrt", sagte Stackelberg. CDU und CSU wollen, dass die Lohnsteigerungen in den Krankenhäusern von den Krankenkassen voll bezahlt werden. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte im Dezember der "Rheinischen Post" gesagt, Tariferhöhungen für Pflegekräfte im Krankenhaus müssten künftig vollständig von den Kassen bezahlt werden.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Fresenius SE & Co. KGaA!
    Long
    26,77€
    Basispreis
    0,22
    Ask
    × 13,03
    Hebel
    Short
    30,91€
    Basispreis
    0,24
    Ask
    × 11,94
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Stackelberg hielt dem entgegen: "Die gesetzliche Krankenversicherung bezahlt den Krankenhäusern für ihre laufenden Kosten schon heute mehr, als für den kompletten Ausgleich der Tarifsteigerungen notwendig wäre."

    Eine bessere Pflege am Krankenbett wollten auch die Kassen. "Wer tatsächlich etwas für Pflegekräfte im Krankenhaus tun will, muss innerhalb eines Gesamtkonzepts zusätzliches Geld an zielgerichtete Maßnahmen binden, wie beispielsweise konkrete Personaluntergrenzen", forderte Stackelberg. "So ließe sich verhindern, dass nachts keine Krankenschwester mehr alleine auf einer Station Dienst tun muss." Weitere Gelder für einen angeblich notwendigen Ausgleich der Kosten von Tarifsteigerungen seien eine schöne Illusion der Klinikträger. Die realen Probleme von Pflegekräften würden so nicht gelöst.

    Gröhe hatte hingegen argumentiert: "Wenn Kliniken Lohnerhöhungen für Pflegekräfte durch Personalabbau an anderer Stelle finanzieren und damit die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte verschlechtern, hilft das niemandem."

    Im Auftrag der Politik sollen Kassen und Krankenhausgesellschaft DKG bis zum Sommer Untergrenzen fürs Personal zum Beispiel für die Pflege in Intensivstationen oder den Nachtdienst festlegen. DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum forderte nun, diesen Weg nicht weiter auszubauen. Eine Ausweitung nicht realisierbarer Untergrenzen dürfe es nicht geben, sagte Baum der "Ärzte Zeitung". Hauptproblem seien vielmehr Personalkosten - und nicht ausfinanzierte Tarifsteigerungen. Derzeit seien zwischen 10 000 und 15 000 Pflegestellen in den Krankenhäusern nicht besetzt.

    Grundsätzlich bezahlen die Kassen die Behandlungen, also insgesamt die laufenden Betriebskosten - die Bundesländer sind verantwortlich für Gebäude und Geräte. Die Politik hatte die Kassen verpflichtet, Tarifsteigerungen teils zu bezahlen. Auch wenn dieser Posten die Lohnerhöhungen nicht voll abdeckt, zahlen die Kassen aus ihrer Sicht unterm Strich immer mehr für den laufenden Klinikbetrieb. So werden laut Krankenkassen bereits seit Jahren die einzelnen Klinikleistungen überbezahlt - und das in steigendem Maß. Zugleich beklagen die Kassen seit Langem, dass die Länder zu wenig für die Modernisierung von Kliniken bezahlen und dies deshalb mit Mitteln für den Krankenhausbetrieb quersubventioniert wird./bw/DP/zb




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Krankenkassen pochen auf Gesamtkonzept für Pflege im Krankenhaus Die Krankenkassen pochen bei Union und SPD kurz vor dem erwarteten Ende ihrer Sondierung auf ein Gesamtkonzept für bessere Pflege am Krankenbett. Sie warnten davor, dass eine neue große Koalition "immer mehr Geld mit der Gießkanne an alle …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer