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    ANALYSE  863  0 Kommentare Kann die Lufthansa ihren Höhenflug fortsetzen?

    LONDON (dpa-AFX) - Die Lufthansa-Aktie steuert nach Einschätzung der Bank Barclays auf ein Ende ihrer langen Erfolgsserie zu. Analystin Rishika Savjani sieht zwar positiv, dass Europas größte Fluggesellschaft beim Geschäftsausbau vor allem auf ihre Billigtochter Eurowings setzt. Doch noch habe die Tochter zu hohe Betriebskosten. Die hohen Ticketpreise nach dem Ende von Air Berlin hält die Barclays-Expertin für eine vorübergehende Erscheinung. Hingegen erwartet Bernstein-Analyst Daniel Roeska, dass die Lufthansa weiterhin stark von der Konsolidierung auf dem deutschen Luftfahrtmarkt profitiert.

    Die Einschätzungen der beiden Experten für die Lufthansa-Aktie klaffen entsprechend weit auseinander. Savjani stufte die Papiere in einer Studie vom Freitag von "Equal Weight" auf "Underweight" ab. Ihr Kursziel setzte sie zwar von 22 auf 23 Euro herauf. Allerdings wird die Lufthansa-Aktie selbst nach dem allgemeinen Kursrutsch der vergangenen Tage noch für knapp 26 Euro gehandelt. Bernstein-Experte Roeska bekräftigte derweil in einer Branchenstudie sein Kursziel von 33 Euro und erwartet mit seiner Einschätzung "Outperform", dass sich die Aktie weiterhin besser entwickelt als der Markt.

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    Barclays-Analystin Savjani gibt sich unterdessen kritischer als ihr Vorgänger Mark McVicar. Er hatte zuletzt im vergangenen Sommer das Kursziel auf 22 Euro erhöht, die Einstufung aber bei "Equal Weight" belassen. Allerdings war die Aktie in der zweiten Jahreshälfte 2017 deutlich über sein Ziel hinausgeschossen. Von um die 20 Euro hatte sie bis auf den Rekordkurs von 31,26 Euro Anfang 2018 zugelegt.

    Für 2018 lassen die bisherigen Aussagen der Lufthansa laut Savjani einen Gewinnrückgang erwarten. Die wichtigste Frage sei, ob sich bei der Lufthansa strukturell genug geändert hat, damit sich die verbesserten Gewinnspannen und der gestiegene freie Barmittelzufluss als nachhaltig erweisen. Sie denkt, dass die Ziele des Managements, die Branche zu formen und das Geschäft auszubauen, zu Entscheidungen beim Kapitaleinsatz führen, die nicht immer finanziell robust sind.

    Bei der Analyse schaut Barclays vor allem auf Eurowings. Die Gesellschaft sei noch immer kein glaubwürdiger Billigflieger. So wolle die Konzernführung um Lufthansa-Chef Carsten Spohr bei der Tochter finanzielle Eckdaten wie bei Europas zweitgrößtem Billigflieger Easyjet erreichen - und das sei theoretisch sogar möglich. Allerdings baue Eurowings auf höhere Ticketpreise und habe eine eindeutig höhere Kostenbasis. Die Analystin bezweifelt, ob der Gesellschaft auch dann noch hohe einstellige Gewinnmargen gelingen, wenn Investitionen in einen weiteren Geschäftsausbau fällig werden.

    Die Lufthansa will Eurowings dauerhaft als drittgrößten Billigflieger Europas hinter Ryanair und Easyjet etablieren. Das Management will so verhindern, dass das Wachstum der Branche in diesem Segment an Eurowings vorbeigeht. Nach der Übernahme von Air-Berlin-Teilen baut die Lufthansa ihr Angebot im Punkt-zu-Punkt-Verkehr - dem Billigfluggeschäft - in diesem Jahr nach bisherigen Plänen um 12 Prozent aus. Im klassischen Netzwerkverkehr der Marken Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines fällt das Wachstum mit 6 Prozent nur halb so groß aus.

    Dabei rechnet Savjani damit, dass im klassischen Geschäft die Routen in die USA und nach Asien weiterhin am meisten Gewinn abwerfen. 2018 sieht sie als ein gutes Jahr für weitere Kostensenkungen, zumal die bisherigen Maßnahmen Wirkung zeigten. Allerdings sind die bisherigen Verbesserungen aus ihrer Sicht nicht nachhaltig.

    Unterdessen wertet Bernstein-Analyst Roeska das wachsende Flugangebot in Europa als Gefahr für die Gewinnentwicklung der Airlines. Die Kapazität wachse doppelt so stark wie die Nachfrage. "Die Airlines werden die Ticketpreise senken müssen, um genügend Passagiere anzulocken." Höhe Treibstoffpreise und das starke Angebotswachstum dürften die Gewinne der Branche 2018 stagnieren lassen. Er schätzt deswegen klassische Netzwerk-Airlines. Deren starke strukturelle Stellung werde sie vor dem Verfall der Durchschnittserlöse schützen.

    Entsprechend der Einstufung "Underweight" rechnen die Analysten von Barclays damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten im Vergleich zu den anderen Titeln im beobachteten Sektor unterdurchschnittlich entwickeln wird. Bernstein erwartet mit der Einstufung "Outperform", dass die Kursentwicklung der Aktie in den kommenden zwölf Monaten um mehr als 15 Prozentpunkte über der Entwicklung des MSCI Pan Europe Index liegen wird./stw/tih/fba

    Analysierende Institute Bernstein und Barclays.


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