Aktien Frankfurt Ausblick
Anleger bekommen nach Ostern wieder kalte Füße
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax droht am Dienstag nach Ostern ein unerfreulicher Handelsbeginn. Der XDax als Indikator für den Dax lag knapp eine Stunde vor der Startglocke bei 11 991 Punkten, was fast 0,9 Prozent unter dem Xetra-Schluss vor dem langen Wochenende liegt. Die Marke von 12 000 Punkten, die der Leitindex erst am vergangenen Donnerstag zurückerobert hatte, droht damit postwendend wieder zu fallen. "Die Euphorie von Gründonnerstag ist schon wieder Vergangenheit", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.
Dabei bleibt der marktbeherrschende und von den USA angezettelte Handelsstreit ein Bremsklotz für die Märkte. Nur eineinhalb Wochen nach Inkrafttreten der umstrittenen US-Zölle auf Stahl und Aluminium belegte nun China 128 US-Produkte mit Zöllen zwischen 15 und 25 Prozent. Dies hatte zu Wochenbeginn, als der Handel in Frankfurt wegen Ostern pausierte, bereits die richtungweisenden US-Börsen deutlich belastet. Der Dow war am Montag letztlich um fast 2 Prozent gefallen.
"Dazu kommt auch noch die Unruhe, die letzte Woche durch den Ausverkauf der Technologiewerte nach dem Facebook -Datenskandal ausgelöst wurde", ergänzte die LBBW in ihrem Tagesausblick. Für massiven Verkaufsdruck vor allem im Halbleiterbereich sorgt nun nochmals ein Bericht, wonach Apple ab dem Jahr 2020 eigene Prozessoren in seinen Mac-Computern einsetzen will.
Die Aktien von Intel hatten daraufhin am Vorabend in New York mehr als 6 Prozent eingebüßt, europäische Branchenwerte könnten dem nun folgen. Aus dem TecDax etwa büßten Dialog Semiconductor vorbörslich etwa 5 Prozent ein. Im Dax wurde außerdem Infineon von der negativen Branchenstimmung in Mitleidenschaft gezogen. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen sie um rund 3 Prozent gegenüber ihrem letzten Xetra-Schlusskurs und waren so das Schlusslicht im Dax.
Kursbewegendes zu Einzelwerten war ansonsten am Morgen Mangelware. Im Dax schlossen sich vorbörslich fast alle Werte mehr oder weniger der negativen Markttendenz an. Aktien der Deutschen Bank jedoch zeigten sich vorbörslich relativ stabil. Hier hält die Diskussion um die Führung der verlustreichen Bank unvermindert an. Wie Bloomberg auf Wochenende unter Bezug auf Insider berichtete, soll der frühere Merrill-Lynch-Manager John Thain im Mai in den Aufsichtsrat der Bank einziehen.
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Auf Konjunkturseite dürften am Dienstag einige Fundamentaldaten aus Europa ins Blickfeld rücken. Im frühen Handel werden dort diverse Einkaufsmanagerindizes für März veröffentlicht. In den Augen der Experten von der Privatbank Donner & Reuschel malen diese aber ein wenig freundliches Bild. "In Deutschland wird der Index für das verarbeitende Gewerbe rückläufig prognostiziert", sagte Kapitalmarktexperte Martin Utschneider./tih/das