“Mit der Wandelanleihe wollen wir Investoren als Aktionäre gewinnen“ – Interview mit Dr. Jochen Ahn, ABO Wind AG - Seite 3
Anleihen Finder: Was zeichnet die ABO Wind AG im Vergleich zu anderen Windpark-/Energie-Projektierern aus? Was ist das Herausstellungsmerkmal?
„Die flexible Anpassung des Geschäftsmodells auf das jeweilige Land zählt zu unseren Stärken“
Dr. Jochen Ahn: Wir sind ein global agierender und zentral gesteuerter Mittelständler mit 500 Kollegen. Zugleich ist Projektentwicklung ein sehr persönliches Geschäft. Wir haben eine Unternehmenskultur entwickelt, die diesen Spagat ermöglicht. Wir arbeiten in den Regionen eng mit Landwirten, Grundstückseigentümern, Kommunen und Behörden zusammen. Wer mit uns Geschäfte macht, kann sich auf unser Wort verlassen.
Wir haben uns einen guten Ruf als zuverlässiger und seriöser Partner erarbeitet. Mit leeren Versprechungen mag man kurzfristig erfolgreich sein. Doch wir denken langfristig. In unseren Kernmärkten haben wir uns über viele Jahre eine Vertrauensbasis geschaffen, von der wir nun profitieren. In Ländern, in denen wir uns neu engagieren, kooperieren wir mit regionalen Projektentwicklern, die vor Ort verwurzelt sind. Dort bringen wir die technische und kaufmännische Expertise ein und nutzen die Kontakte und länderspezifischen Kenntnisse unserer Partner.
Die flexible Anpassung des Geschäftsmodells auf das jeweilige Land zählt zu unseren Stärken. Auf dem Weg dahin haben wir allerdings Lehrgeld bezahlt. Als wir vor 18 Jahren begonnen haben, im Ausland Projekte zu entwickeln, versuchten wir das zunächst mit den gleichen Methoden, die sich in Deutschland bewährt hatten. Das aber funktioniert nicht. In jedem Land gelten andere Regeln und Bedingungen, die auch kulturell geprägt sind. Darauf sind wir mittlerweile gut eingestellt.
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Anleihen Finder: Können Sie uns Auskunft zu Umsatz, EBIT, Cashflow und der Verschuldung der ABO Wind AG geben?
Dr. Jochen Ahn: Der Umsatz des ABO Wind-Konzerns ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Der Geschäftsabschluss für 2017 wird Ende Mai veröffentlicht. 2016 haben wir erstmals mehr als 100 Millionen Euro erlöst. Die Gesamtleistung aus Umsatz und Bestandsveränderung betrug 2016 rund 145 Millionen Euro. Der Wert der von uns realisierten Projekte ist etwa dreimal so hoch. Im Gegensatz zu Wettbewerbern läuft bei uns der Einkauf der Windkraft- und Solaranlagen nicht über die Konzernbilanz.