Aktien-Report vom 20.03.2018
Tesla: Das ist das Geheimnis des Kursanstiegs - Seite 2
Er will nicht nur Autos, sondern auch
- Elektro-Trucks mit denen er auch den Gütertransport revolutionieren möchte
- Elektro-Busse, die kleiner sind als herkömmliche Busse, die Mitfahrer dafür aber direkt vor der Haustür absetzen sollen
Und er will, dass dies am Ende des Tages alles autonom und ohne Fahrer passiert.
- Das würde natürlich ungeahnte Produktivitätszuwächse in der Wirtschaft bringen und darüber hinaus auch für Privatpersonen ganz neue Möglichkeiten eröffnen wie:
Carsharing mit dem eigenen Auto. Nachdem der Besitzer beispielsweise zur Arbeit gefahren ist, beginnt das Fahrzeug seinen Dienst als Roboter-Taxi. Und bringt damit dem Eigentümer zusätzliche Einnahmen.
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Die Rückkopplungsschleife
Aber was genau ist nun in den letzten Jahren passiert, dass die Bullen bisher Recht behalten haben?
Dazu muss man verstehen, dass eine Art Rückkopplungsschleife bei börsennotierten Unternehmen entstehen kann: Musk versteht es mit seiner Vision, Investoren zu überzeugen. Das führt zu hoher Nachfrage nach der Tesla-Aktie bei begrenztem Angebot. Also steigt der Kurs. Mit anderen Worten: Die subjektive Erwartungshaltung führt zur objektiven Realität der steigenden Kurse.
Diese steigenden Kurse wiederum führen zu einer weiteren objektiven Realität: Tesla kann sich am Kapitalmarkt relativ einfach Geld leihen, weil auch Kreditgeber an die Story glauben und vor allem, weil sie bisher dafür auch belohnt worden sind in Form steigender Kurse (z.B. haben die Kreditgeber ja bei Wandelanleihen die Möglichkeit, sich am Ende der Laufzeit in Aktien auszahlen zu lassen, so dass sie direkt von den steigenden Kursen profitieren.
Also sind sie auch zukünftig bereit, wieder Geld in Tesla zu investieren. Das ist sehr wichtig. Denn: Tesla wird in den kommenden Jahren voraussichtlich erhebliche Liquiditätsanforderungen für eine Reihe neuer Projekte haben. Angesichts der aktuellen Aktienkurse wird dies aber kein bedeutendes Wachstumshemmnis darstellen.
Und die positive Rückkopplungsschleife funktioniert auch noch auf eine andere Art und Weise: Tesla ist in der Lage Autos ohne großes Marketing zu verkaufen, eben weil die Marke inzwischen so bekannt ist und alle Welt von Tesla-Autos redet. Das ist an sich schon ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, der alleine aus der "Tesla-Story" entsteht.
Und dieser Vorteil war zum Beispiel auch wichtig bei der Übernahme von Solarcity, der Solardach-Installationsfirma, für zwei Milliarden US-Dollar: Das Unternehmen hat die Macht, das Budget von SolarCity zu kürzen, indem signifikante Marketing- und Vertriebskosten eliminiert werden, indem das Produkt einfach in bestehenden Tesla-Läden verkauft wird. Diese unglaubliche Markenstärke, gepaart mit dem Integrationspotenzial von SolarCity mit Tesla als Ganzes, verleiht der Übernahme ihren Charme.
Die entscheidende Frage heißt damit aus meiner Sicht: Was könnte diese Rückkopplungsschleife durchbrechen und Tesla aus der Bahn werfen? Es muss wohl irgendein dramatisches Ereignis geben. Zum Beispiel ein großes gebrochenes Versprechen von Musk (wobei ihn das bisher auch nicht aufgehalten hat) oder das Ende des Bullenmarktes und ein heftiger Crash auf den Finanzmärkten.
Letztlich weiß aber keiner ob und - wenn ja - wann das passieren wird.
MEIN FAZIT: Insofern ist die Aktie aus meiner Sicht ein undankbares Investment: Die Bullen setzen sich gewaltigen Risiken aus für die sie selbst im Erfolgsfall nur unzureichend belohnt werden, weil ihr Anteil am Unternehmen durch ständige Kapitalerhöhungen immer weiter verwässert wird. Die Bären dagegen müssen bei Leerverkäufen horrende Leihgebühren bezahlen, so dass die Zeit gegen sie arbeitet. Ich bleibe daher bei Tesla außen vor und rate euch, dasselbe zu tun.
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