Netflix gewinnt die Streaming Wars? Sieht fast so aus...
Das Streamen von Filmen ist keine neue Idee, aber dennoch ein noch junges Geschäftsfeld. Es reiht sich damit in eine Reihe ein von neuen Technologien, die innerhalb weniger Jahre unser Leben von Grundauf verändert haben.
Dazu zählen das Internet, Smartphones, Streaming und KI hat absehbar die nächste Welle losgetreten.
Jeder neue Markt ist zunächst klein, weist aber ein großes Potenzial auf, wenn eine erfolgreiche Technologie verdrängt werden kann. Gelingt dies, spricht man von Disruption und zumeist nehmen die Disruptierten die Bedrohung zuerst nicht ernst, weil sie sich ihrer Marktstellung, ihrer Kunden und ihres Erfolgs (zu) sicher sind.
Beispiele gibt es genug: Nokia war Marktführer bei Handys mit einem Weltmarkt-Anteil von über 70%. Niemand konnte es mit Nokia aufnehmen, die Wettbewerber mussten reihenweise die Segel streichen, darunter so bekannte Namen wie Siemens, Ericsson, Motorola. Doch Handys waren tot, denn RIM hatte mit seinen BlackBerrys eine neue Kategorie erfunden, die Smartphones. Außer telefonieren und SMS schreiben konnten diese Smartphones auf einmal Termine und Kontakte verwalten und wurden so zum ersten wirklichen Büroersatz.
Nokia verpasste den Trend und war innerhalb weniger Jahre Marktstellung, Kunden, Gewinne und Geschäftsfeld los. Dass heute niemand mehr BlackBerrys benutzt, liegt daran, dass die Kanadier ebenfalls den nächsten Trend verpassten, als nämlich Steve Jobs sein iPhone präsentierte.
BlackBerrys Reaktion war, dass niemand auf seine liebgewonnene Tastatur bei seinem Smartphone verzichten wolle, um stattdessen mit seinen fettigen Fingern einen Touchscreen zu befummeln. Wie die Geschichte weiterging, wissen wir: Apple ist seit einigen Wochen der Weltmarktführer bei Smartphones und vereinnahmt nach wie vor rund die Hälfte der global mit Smartphones erzielten Gewinne. Der Disruptor BlackBerry war sich zu sicher und wurde disruptiert.
Apples Erfolg ist durchaus bemerkenswert, denn er war nicht unbedingt abzusehen. Bei Wachstums-Unternehmen geht es strategisch um den „First Mover Advantage“ und „Land and expand“. Wer sich zuerst in einem Markt breit macht, erwischt die frühen Kunden und kann sich eine starke Marktstellung herausarbeiten. Und diese Erfolge ziehen risikofreudige Kapitalgeber an, so dass mit ständigem Geldnachschub schnell weitere Märkte erschlossen werden können: Es werden sogenannten Brückenköpfe errichtet und dann das Geschäfts schnell ausgerollt.
Aber Apple... abgesehen vom iPhone, ist der Konzern selten der große Innovator, sondern wartet ab, bis sich ein Markt etabliert hat und stößt dann mit einem sehr bedienerfreundlichen, trendigen Produkt in den Markt. Und das zu hohen Preisen mit hohen Margen, denn Apples wertvollstes Asset ist seine Marke.
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