Rutscht die Wirtschaft in eine Rezession? - Seite 2
Man sieht bei der grünen Kurve überwiegend eine positive Steigung, was bedeutet, dass die US-Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen ist. Die genaue Steigungsrate wird durch die beiden Kurven im unteren Chartteil abgebildet. Dabei entspricht die rote Kurve den prozentualen Veränderungen zum Vorjahresquartal und die blaue den Veränderungen zum Vorquartal (angegeben als Jahresraten).
Auf dem ersten Blick erkennt man, dass die blaue Kurve eine viel höhere Volatilität aufweist als die rote und letztlich um diese schwankt. Doch warum verwenden immer mehr Ökonomen die Werte der blauen Kurve? Es liegt an genau diesen starken Schwankungen. Oberhalb der (gestrichelten) Nulllinie irritiert ihr „Gezappel“ vielleicht etwas und macht die Beurteilung des grundlegenden Trends mühsamer. Doch dafür zeigt die blaue Kurve sofort einen Rückgang der Wirtschaftsleistung an, wenn sie nach unten abknickt. Wenn der aktuelle BIP-Wert geringer als der vorangegangene ist und damit die (prozentuale) Veränderung zum Vorquartal negativ wird, rutscht die blaue Kurve unter die Nulllinie!
Die Information, die man braucht
Das Resultat aus einer Phase eines BIP-Rückgangs (siehe violette Bögen) kann dann eine gefürchtete Rezession sein. Und sowohl Ökonomen, Notenbanker, als auch Politiker haben ein großes Interesse daran, diese möglichst frühzeitig zu erkennen. Entsprechend versucht man beim Messen immer den Wert zu bekommen, der die besten Informationen darüber liefert, was man wissen will.
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Da wir nun wissen, auf was wir achten müssen (Rückgang der grünen Kurve bzw. Rückfall der blauen Kurve unter die Nulllinie), sind wir nun auch in der Lage, die eingangs erwähnte Regel zu überprüfen. Dafür müssen wir nur die Zeitpunkte dieser Rückfälle mit den Aktienkursen vergleichen. Und tatsächlich: Der S&P 500 markiert meistens ein Stück vor einem Rückgang der grünen Kurve (bzw. dem Abtauchen der blauen Kurve unter die Nulllinie) ein markantes Hoch (siehe blaue Pfeile). Teilweise kommt es auch dazu, wenn es zu einem stärkeren „Dip“ beim Wachstum kommt, zuletzt 2015/16 der Fall (siehe gelbe Ellipsen).
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