checkAd

    Pressemeldung  1556  0 Kommentare Carmignac: Kollisionkurs

    Nach dem Rückgang der monetären Stützung treten zwei andere Kräfte hervor: der Wirtschaftszyklus und die Politik.

    Nachdem die Zentralbanken zehn Jahre lang das wirtschaftliche Geschick der Industrieländer gelenkt haben, ist ihre Aufgabe mehr oder weniger erledigt. Der Rückgang der monetären Stützung bedeutet eine Schwächung der Märkte und ist für die Anleger von erheblicher Bedeutung. Dadurch treten jedoch zwei andere Kräfte hervor: der Wirtschaftszyklus und die Politik.

    Was den Zyklus betrifft, so haben sich die Märkte momentan beruhigt und erfreuen sich besserer Konjunkturdaten. Dies ist auch in den Vereinigten Staaten dank der expansionistischen Haushaltspolitik von Präsident Trump der Fall. Der Zyklus zeigt die ersten Anzeichen einer Abschwächung.

     

    Auf politischer Ebene führte die globalisierte liberale Wirtschaft in den letzten Jahren zum Entstehen einer Art Rebellion gegen die etablierte Wirtschaftsordnung.

     

    Die Kollision zwischen dem monetären-, wirtschaftlichen- und politischen Zyklus stellt das vorrangige Risiko für die Märkte dar.

     

     

    Kommt es zu einem Handelskrieg?

     

    Die Attacke der Vereinigten Staaten auf China, zusammen mit dem Versiegen der weltweiten Dollarquelle, hat schon die ersten Opfer gefordert. Die chinesische Börse hat seit Anfang des Jahres 15 Prozent an Wert verloren. Die Volkswirtschaften, die stark von einer externen Finanzierung in Dollar abhängig sind, an vorderster Stelle Argentinien, sind ebenfalls davon betroffen. 

    Möchten die Vereinigten Staaten verhindern, dass China seinen strategischen Plan „Made in China 2025“ umsetzt? Wenn ja, wird die Konfrontation lange andauern und viele Opfer fordern. Der chinesische Präsident ist sicherlich nicht geneigt, sein ehrgeiziges Ziel aufzugeben, wonach Chinas Aufstieg in der weltweiten industriellen Wertschöpfungskette weiter vorangehen soll. Es ist jedoch nicht sicher, ob in Donald Trump ein homerischer Held zu sehen ist, den das Schicksal in einen verhängnisvollen Krieg drängt, der am Ende einen der Protagonisten auslöscht. 

    Das Gegenteil ist plausibel: Amerikas Ziel ist pragmatisch, politisch und sehr viel kurzfristiger. Sich vor den Zwischenwahlen einer Verständigung mit China und möglichst auch mit der Europäischen Union rühmen zu können, würde in der Öffentlichkeit die größte Wirkung erzielen. Eine Anlagestrategie darf daher nicht ausschließen, dass es zu gegebener Zeit zu einem rationalen Ausgang kommt. 

    Kurzfristig mahnt die Sorge um Kapitalerhalt in allen Szenarien zur Vorsicht, jedoch mit der gebotenen Flexibilität und Reaktivität. Es muss ja nicht zum Schlimmsten kommen. 

     

    Ist die Eurozone zum Scheitern verdammt?

     

    Die Panikbewegungen, die die immer mal wieder aufflackernden Pläne eines Eurozonenaustritts begleiten, lassen einen wesentlichen Aspekt außer Acht: Der öffentlichen Meinung ist längst bewusst, dass ein Austritt unfinanzierbar ist. Sei es zu Recht oder zu Unrecht, der Euro ist heute unumkehrbar, wie Mario Draghi vor kurzem äußerte. Die gesamte Europäische Union bedarf jedoch dringend Reformen. Ansonsten bringen wiederholte Erschütterungen das gesamte Gebäude zum Einsturz. 

    Auf wirtschaftlicher Ebene könnte beispielsweise eine Steuerreform in Deutschland eine glaubhafte Antwort auf das Risiko einer Konjunkturabschwächung sein. Durch diese Geste der politischen Führung würde das Land die Rolle als europäische Wachstumslokomotive übernehmen, statt weiterhin hauptsächlich als Wächter über die Maastricht-Kriterien zu aufzutreten. Einer der häufigsten Fehler der angelsächsischen Beobachter ist es wohl, dass sie das politische Bestreben unterschätzt haben, gemeinsam für das Überleben der Eurozone einzutreten. Das eigentliche Risiko ist unserer Auffassung nach kurzfristig das Risiko des Zyklus. Die Unterstützung durch die Geldpolitik läuft aus und die haushaltspolitische Stabilisierung ist mangels Reformen unzureichend. 

    Die Bedrohung durch Protektionismus schürt natürlich bei den meisten Wirtschaftsakteuren Ängste. Dies gilt jedoch auch für die Vereinigten Staaten, wo die Geschäftswelt der amerikanischen Regierung die Risiken einer solchen Politik aufzuzeigen beginnt. Paradoxerweise verstärkt die Tatsache, dass sich diese Politik direkt oder indirekt nur in geringem Maße auf das amerikanische Wirtschaftswachstum auswirkt, das Risiko, dass diese rigide politische Haltung in unmittelbarer Zukunft beibehalten wird. So wird die Lage der Märkte heute im Wesentlichen politisch beeinflusst. Dies führt zu einer geringeren Vorhersehbarkeit und gemahnt zur Vorsicht. Die ausgleichenden Kräfte, oder anders gesagt der gesunde Menschenverstand, dürften bzw. dürfte sich durchsetzen und zu guten Kompromissen führen. 

    Es sei daran erinnert, dass das eigentliche Risiko für die Märkte komplexer, also kurzfristig weniger gefürchtet wird: Es liegt in einer möglichen Kollision zwischen diesen destabilisierenden Wirtschaftspolitiken, einem anfällig gewordenen Wirtschaftszyklus und der Tatsache, dass die Zentralbanken ihre Munition verschossen haben.

      

    Lesen Sie den vollständigen Text von Carmignac‘s Note von Didier Saint-Georges.

     

     

    Quelle: Bloomberg, Carmignac, 30.06.2018

    Werbeartikel. Dieser Artikel darf ohne die vorherige Genehmigung der Verwaltungsgesellschaft weder ganz noch in Teilen vervielfältigt werden. Es stellt weder ein Zeichnungsangebot noch eine Anlageberatung dar. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen können unvollständig sein und ohne vorherige Ankündigung geändert werden.

    • CARMIGNAC GESTION - 24, place Vendôme - 75001 Paris Tel.: ( 33) 01 42 86 53 35 - Fax: ( 33) 01 42 86 52 10, Portfolioverwaltungsgesellschaft (AMF-Zulassung vom 13.03.1997 unter der Nummer GP 97-08). Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 15.000.000 EUR - Handelsregister Paris B 349 501 676 • CARMIGNAC GESTION Luxembourg, City Link, 7 rue de la Chapelle – L-1325 Luxemburg Tel.: ( 352) 46 70 60 1 – Fax: ( 352) 46 70 60 30 Tochtergesellschaft von Carmignac Gestion. OGAW-Verwaltungsgesellschaft (CSSF-Zulassung vom 10.06.2013), Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 23.000.000 EUR – Handelsregister Luxemburg B67549





    Asset Standard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    AssetStandard ist das führende Portal für Vermögensverwaltende Produkte in Deutschland. Auf www.assetstandard.com werden alle Daten, Dokumente und Informationen zu diesem wachsenden Marktsegment gebündelt. Einheitliche Standards ermöglichen einzigartige Vergleiche zu den Anlageprodukten. Das Portal beinhaltet umfassende Recherche-, Analyse- und Informationsmöglichkeiten bis hin zum Asset Manager eines einzelnen Produkts.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Asset Standard
    15 im Artikel enthaltene WerteIm Artikel enthaltene Werte
    Pressemeldung Carmignac: Kollisionkurs Nach dem Rückgang der monetären Stützung treten zwei andere Kräfte hervor: der Wirtschaftszyklus und die Politik.