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    Friedenspfeife  4232  2 Kommentare Angela Merkel geht auf Erdoğan ein

    Bei dem gestrigen Telefonat zwischen Angela Merkel und Recep Tayyip Erdoğan erinnert die Bundeskanzlerin den türkischen Präsidenten daran, dass er mit Deutschland einen potenziellen Verbündeten habe.

    Da Erdoğan die türkische Wirtschaft vor einer Fehde mit US-Präsident Donald Trump schützen will, haben er und die deutsche Bundeskanzlerin am Mittwoch telefonisch ein Treffen der Finanzminister beider Länder vereinbart, siehe hier. Während Berlin keine Soforthilfen anbietet, spiegelt das Gespräch den Einfluss Deutschlands als größte Volkswirtschaft Europas wider.

    Deutschland will, dass die Türkei einen finanziellen Zusammenbruch des Landes vermeidet und sie nicht ins Chaos stürzt, so ein Vertrauter von Merkel gegenüber "Bloomberg". Das Telefonat ist erst die Ouvertüre für den Staatsbesuch Erdoğans am 28. September 2018 in Berlin. Es sieht - nach einer ganzen Reihe von diplomatischen Auseinandersetzungen - erstmals wieder nach einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei aus.

    Bereits zu Beginn der Woche sagte Merkel: "Niemand [...] hat ein Interesse an der wirtschaftlichen Destabilisierung der Türkei", siehe hier. Hintergrund der Aussage ist die Tatsache, dass Deutschland mit rund 37 Milliarden Euro im bilateralen Handel der mit Abstand größte Wirtschaftspartner der Türkei ist. In der Türkei sind rund 6.500 teilweise oder vollständig deutsche Unternehmen tätig. Unter den deutschen Exportmärkten rangiert die Türkei auf Platz 16, vor Japan und vielen kleineren Ländern der Europäischen Union.

    Die Marktturbulenzen spiegeln "eine Vertrauenskrise" wider, sagte Joachim Lang, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie in Berlin, in einer Stellungnahme. Und weiter: "Es besteht die Gefahr einer Rezession, wenn die finanzielle Stabilität nicht wiederhergestellt wird. Nur ein stabiles politisches Umfeld wird das Vertrauen ausländischer Investoren gewinnen".

    Wenn sich die beiden Finanzminister treffen, wird Olaf Scholz seinem türkischen Amtskollegen Berat Albayrak wahrscheinlich sagen, dass jede Unterstützung aus Berlin "einen Wechsel zu einer glaubwürdigen und unabhängigen Geldpolitik mit höheren Zinsen erfordert", sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt von Berenberg, per Telefon.

    Erdoğans Weg zu besseren Beziehungen zu Europa führt durch Berlin und vermutlich auch Paris. Heute wird der türkische Präsident mit Macron telefonieren. Vorerst wird Deutschland keine Türkei-Rettung in der Größenordnung der 15 Milliarden Dollar anbieten, die Katar für Investitionen in der Türkei zugesagt hat.

    Quelle:

    Bloomberg





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