Aktien Frankfurt Ausblick
Dax dürfte wieder nachgegeben
FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den Dax zeichnet sich am Montagmorgen ein etwas leichterer Handelsstart ab. Rund eine Dreiviertelstunde vor der Eröffnung signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von Plus von 0,32 Prozent auf 12 085 Punkte. Auch für den EuroStoxx 50 zeichnete sich zum Auftakt ein Verlust ab.
Nach dem bereits sehr schwachen Start in den September war der deutsche Leitindex in der vergangenen Woche zwischenzeitlich mit 11 865 Punkten auf einen weiteren Tiefstand seit April abgesackt. Bis zum Wochenende hatte sich das Börsenbarometer aber wieder etwas fangen können und die psychologisch wichtige Marke von 12 000 Punkten zurückerobert. Letztlich erholte sich der Dax um rund eineinhalb Prozent. Experten streiten nun über die weitere Richtung im Leitindex.
Mit der Leitzinserhöhung in der Türkei in der vergangenen Woche konnten die Sorgen der Börsianer um die Stabilität des Landes vorerst etwas beruhigt werden. Doch mit dem Handelsstreit zwischen China und USA schwelt einer der größten Brandherde für die Aktienmärkte weiter. Trotz der Versuche seines Finanzministers, die Gespräche wieder aufzunehmen, will US-Präsident Donald Trump offenbar Importe im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von zehn Prozent belegen. Laut "Washington Post" soll dieser Schritt in den nächsten Tagen offiziell bekannt gegeben werden.
Dass unterdessen die führenden G-20-Wirtschaftsmächte vor dem Hintergrund der weiter fortschreitenden Handelskonflikte die Modernisierung der Welthandelsorganisation WTO vorantreiben, wertete David Madden von CMC Markets UK immerhin als ein positives Signal. "Mehr Flexibilität der WTO könnte eine Hilfe sein, die Handelskonflikte zu entschärfen."
Von Chinas Börsen kommen zum Wochenstart schwächere Vorgaben. Hier agierten die Anleger angesichts der Sorgen um den Handelsstreit mit den USA wieder defensiver. Auch von der Wall Street kommt kein frischer Schwung: Der marktbreite S&P 500 scheute vor neuen Rekorden zurück.
Wenig Impulse sind von der Datenseite zu erwarten. Die neue Handelswoche hat kaum Konjunkturzahlen mit starker Relevanz für die Märkte zu bieten. An diesem Montag dürfte im Tagesverlauf vor allem der Empire State Index aus den USA die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, der die Stimmung der Industrie im Bundesstaat New York bemisst.
Auf Unternehmensseite standen wegen des Zollstreits zwischen den USA und China vorbörslich die Autowerte etwas unter Druck. Die Linde -Aktien könnten einen Blick wert sein. Ein Händler verwies auf den Bericht des Mediendienstes MLex, wonach die Wettbewerbsbehörde in den USA womöglich von den Fusionspartnern Linde und Praxair den Verkauf sämtlicher sich überlappender Aktivitäten in den Regionen fordert, die von ihr überprüft werden.
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Den Henkel-Papieren machte unterdessen vorsbörslich eine gestrichene Kaufempfehlung durch Bernstein zu schaffen. Das Hamburger Biotechnologieunternehmen Evotec legte nach Verkündung einer neuen Forschungsallianz zu, auf der Handelsplattform Tradegate ging es im Vergleich zum Xetra-Schluss um mehr als 1 Prozent nach oben. Der baldige MDax -Aufsteiger startet eine Kooperation mit dem spanischen Pharmaunternehmen Allmiral zur Entwicklung von Therapien gegen verschiedene Hautkrankheiten, die ihm Forschungsgelder und Umsatzbeteiligungen beschert./tav/fba