Was machen die Chinesen?
KION: Kommt (k)eine Gewinnwarnung? - Seite 2
Nach der heftigen Korrektur im Aktenpreis, wird KION noch mit 5.4 Mrd. Euro kapitalisiert. Bisher kalkuliert Riske für 2018 mit einem Ordereingang zwischen 8 und 8.55 Mrd. Euro. Den Umsatz erwartet er zwischen 7.7 und 8.2 Mrd. Euro. Das bereinigte EBIT soll sich auf 770 bis 835 Mio. Euro belaufen und der Free Cashflow bei 410 und 475 Mio. Euro landen. Was uns missfällt: Bereits im Halbjahresbericht hat der CEO darauf verwiesen, dass neben Lohnkostensteigerungen und der Materialpreisentwicklung auch Ineffizienzen in der Produktion durch Lieferengpässe bei einzelnen Zulieferern sowie Währungseffekte belasten. Wir gehen davon aus, dass sich vor allem die Themen Materialpreisentwicklung und Lieferengpässe nicht wirklich entspannt haben. Das könnte in der Summe dazu führen, dass KION lediglich die untere Bandbreite der jeweiligen Spannen erreicht oder diese sogar angepasst werden müssen. Wir schließen nicht aus, dass die Aktie bei Verkündung einer entsprechenden Anpassung erneut abtaucht.
Erreicht Riske die eigene Prognose, ist die Aktie nicht zu teuer. Aber bilanziell muss KION schon gut abschneiden und weiterhin starke positive Free Cashflows einfahren. Sonst schaut es schnell düster aus. Per Ende Juni liegt die Nettoverschuldung bei fast 2.3 Mrd. Euro. Hinzu addieren sich noch Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen von über 1 Mrd. Euro. Das Eigenkapital lag per 30. Juni bei rund 3 Mrd. Euro. Auf der Aktiva türmen sich indes Geschäfts- und Firmenwerte von über 3.4 Mrd. Euro und sonstige immaterielle Vermögenswerte im Volumen von 2.3 Mrd. Euro. Sollte es mal nicht mehr so gut laufen, dann könnten Sonderabschreibungen die Bilanz schnell verhageln. Und KION ist durchaus davon abhängig, dass der Konjunkturmotor weiter rund läuft.
Wir raten, vor einem Einstieg die Q3-Zahlen abzuwarten. Die Aktie dürfte im aktuellen Umfeld nicht wegrennen. Sicherheit geht derzeit vor.