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    Steuerkrimi  3179  0 Kommentare Daten-Leaks: Hessens Steuerfahnder haben mehr als "Paradise" und "Panama" im Köcher

    Die hessische Steuerverwaltung hat offenbar noch mehr Datenquellen über Steuersünder, als aus den "Paradise-" und "Panama-Papers“ hervorgehen.  

    Hessische Steuerfahnder haben damit begonnen, "weitere umfangreiche Daten-Leaks" auszuwerten, sagte Thomas Schäfer (CDU), Hessens Finanzminister, am Sonntag in Wiesbaden. Es handele sich um "Datensätze aus dem außereuropäischen wie europäischen Ausland". Man könne noch nicht sagen, wie "werthaltig" diese Daten für die Steuerbehörden seien. Beispielsweise müsse geklärt werden, inwieweit mögliche Steuervergehen bereits verjährt seien und welche Zusammenhänge aus den Daten tatsächlich herausgelesen werden könnten. Die Ermittlungen würden vom Bundeskriminalamt (BKA) geführt, berichtet die dpa.

    Eine eigens unter Beteiligung der Oberfinanzdirektion (OFD) Frankfurt am Main und mit Unterstützung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main beim BKA eingerichtete "Besondere Aufbauorganisation" (BAO) organisiere die Auswertungen der neuen "Daten-Leaks". Diese würden laut "Frankfurt live" noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Die Datensätze umfassen mehrere Millionen Dateien. Die Auswertung ist zudem äußerst komplex und erfordert akribische Aufklärungsarbeit. Aufklärungsarbeit, die im Sinne der Steuergerechtigkeit absolut notwendig, aber zugleich mühsam und langwierig, ist. Wir liefern Daten an Steuerbehörden im In- und Ausland, die dann die weitere Ermittlungsarbeit machen. Auch an unsere hessischen Fahndungsstellen hat das Auswertungsteam in Kassel schon Fälle abgegeben", erklärte Finanzminister Schäfer.

    Die Hessische Steuerverwaltung arbeitet bei den Ermittlungsarbeiten zu den jetzt aufgetauchten "Daten-Leaks" eng mit dem Bundeskriminalamt zusammen. "Ich freue mich, dass man auf Seiten des Bundes mein Angebot angenommen hat, und auch bei der Auswertung weiterer Daten-Leaks auf die große fachliche Expertise und die sehr guten technischen Möglichkeiten der Hessischen Steuerverwaltung setzt. Manpower und Know-how – davon haben wir in Hessen beim Kampf gegen Steuerkriminalität jede Menge zu bieten", meinte Schäfer.

    Neben den geheimnisvollen "weiteren Daten-Leaks" wollen die hessischen Fahndungsexperten jetzt verstärkt die "Paradise Papers" auswerten. Bei den vor genau einem Jahr veröffentlichten "Paradise Papers" geht es um 13,4 Millionen Dokumente über Finanzgeschäfte von Politikern, Prominenten und Konzernen über Briefkastenfirmen in Steueroasen. Auch bei den im April 2016 veröffentlichten "Panama-Papers" haben die Hessen bislang Daten zu rund 1000 Offshore-Gesellschaften an inländische und zu rund 100 Offshore-Gesellschaften an internationale Steuerbehörden weitergeleitet.

    Und: Im Kampf gegen Steuerhinterziehung untersuche man auch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Am Finanzamt Kassel II-Hofgeismar werde das hessische Finanzministerium eine Forschungsstelle einrichten. Sie soll prüfen, wie KI zur Auswertung großer Datenmengen eingesetzt werden könne.

    Quellen:

    dpa-AFX

    Frankfurt-Live





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