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    Kirsch  1131  0 Kommentare Ist Osteuropa schon zu teuer? - Seite 2



    Jürgen Kirsch: Die Qualität des Managements selbst spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung bzw. auch wie realistisch wir deren Prognosen einschätzen.

    „Ich heiße nicht Mark Mobius“

    e-fundresearch/London: Nehmen Sie als Investor gegenüber dem Management eine aktive Rolle ein bzw. wie wichtig ist für Sie eigentlich eine gute Corporate Governance?

    Jürgen Kirsch: Für uns ist die Verbesserung von Corporate Governance sehr wichtig, selbst werden wir aber nicht aktiv. Die Zeit um in Aufsichtsräten von Firmen zu sitzen, fehlt uns einfach, obwohl uns das immer wieder angeboten wird. Das ist einfach nicht unser Job. Wenn uns die Corporate Governance nicht gefällt, verkaufen wir die Aktie. Ich heiße ja nicht Mark Mobius…

    Fonds wird immer Blue-Chip-Lastiger

    e-fundresearch/London: Bei mittlerweile 630 Millionen Euro an Fondsvolumen in 35 Aktien kommt der Verdacht auf, dass Sie großteils eigentlich nur noch auf Blue-Chips setzen können. Stimmt das?

    Jürgen Kirsch: Da haben Sie recht. Heutzutage sind wir nur noch ein Blue-Chip Fonds mit einigen Ausnahmen bzw. Special-Situations-Titeln. Diese findet man zwar immer schwerer, aber es gibt sie noch: Ein sehr gutes Beispiel war die Sberbank vor zwei Jahren. Hier waren wir der erste westliche Investor überhaupt.

    Ist der Fonds bald zu?

    e-fundresearch/London: Noch einmal zurück zum Fondsvolumen: In den letzten 12 Monaten hat sich der Fonds von 210 auf 630 Mio. Euro verdreifacht. Ist das nicht schon sehr groß für diese Region bzw. ab wann leidet die Performance darunter?

    Jürgen Kirsch: Wir haben bereits alle Marketing-Aktivitäten für den Fonds eingestellt. Im letzten Monat ist das Volumen trotzdem noch von 540 auf 630 Mio. Euro angestiegen. Sollte diese Maßnahme weiterhin wenig helfen, müssten wir einen Hard-Close des Fonds in Betracht ziehen.

    „Wir sind die besten Stock-Picker“

    e-fundresearch/London: Welche Stärken und Schwächen sehen sie eigentlich bei sich bzw. bei Ihrem Fonds?

    Jürgen Kirsch: Ich denke was Stock-Picking und die richtige Bewertung von Aktien angeht sind wir die besten. Unsere Schwäche liegt im Momentum. Und manchmal funktioniert Momentum-Playing einfach besser als Stock-Picking bzw. es kommt zu Übertreibungen im Kurs. Die letzten Prozentpunkte im Anstieg einer Aktie nehmen wir dann unter Umständen nicht mehr mit, weil wir zu früh verkaufen.

    e-fundresearch/London: Vielen Dank für das Gespräch!

    Über die Person:
    Jürgen Kirsch, 1966 in Deutschland geboren, ist Manager des Griffin Eastern European Fund und Griffin Eastern European Value Fund. Von 1993 bis 1997 war Herr Kirsch Senior Fund Manager bei Mercury Asset Management in London und Er war Manager des Mercury Eastern European Fund, welcher unter seinem Management zum weltweit größten Osteuropafonds anwuchs. Herr Kirsch begann seine Karriere im Corporate Finance bei der britischen Investmentbank S.G. Warburg in London. Er studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander Universität in Nürnberg.

    Performancedaten per 13.4.2004 in Euro
    Datenquelle: Lipper
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    Albert Reiter
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    Verfasst von 2Albert Reiter
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