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     697  0 Kommentare Iran-Sanktionen in Kraft

    Die Preise in Deutschland ziehen momentan so stark an wie seit gut 10 Jahren nicht mehr. Im August stiegen die Verbraucherpreise um 2 Prozent, im September um 2,3 Prozent – und nun, im Oktober, sind es schon 2,5 Prozent. Wir merken es fast täglich in unseren Geldbörsen – und immer noch keine Reaktion der Währungshüter in Frankfurt …

    Aber es könnte mit der Teuerung durchaus noch schlimmer werden. Denn einer der Haupttreiber der Inflation ist der Preis für den Schmierstoff der Welt, das Erdöl. Wir müssen also nicht in die Glaskugel schauen, wenn ab November die neuen Sanktionen der USA gegen den Iran in Folge der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens durch die Trump-Regierung in Kraft treten.

    Eine Flotte verschwand

    Nein, wir hatten es nicht mit den Geisterschiffen aus der Gruselliteratur der Vergangenheit zu tun, sondern mit einer verständlichen Reaktion des Irans auf das Ölembargo. Der Iran kündigte Widerstand an.

    Um die Verfolgung möglicher Verstöße gegen die US-Sanktionen zu erschweren, sind seit Ende Oktober sämtliche iranische Öltanker vom Radar verschwunden. Die Schiffe haben ihre Transponder einfach ausgeschaltet, mit denen ihre Bewegungen normalerweise verfolgt werden können. Wer ihren Kurs überwachen will, muss sich jetzt manuell über Satellitenbilder einen Überblick über ihre Wege verschaffen. Das ist allerdings etwas komplizierter.

    Wie bereits während der letzten Sanktionsperiode von 2010 bis 2015 lagert Teheran auch diesmal wieder riesige Mengen Öl auf Tankern vor der Küste. „Wenn ein Kunde schnell kaufen will, steht die Ladung bereit. Wenn ein kleineres Schiff kommt, kann das Öl rasch von Schiff zu Schiff transferiert werden“, sagt der TankerTracker-Experte Breki Tomasson. 11 Millionen Barrel lagern so auf 6 Schiffen im Persischen Golf.

    Die Verknappung des Erdöls dürfte somit vorerst ausfallen, nur der Preis wird steigen. Auch das ist von den USA so gewollt. Schließlich ist das Weiße Haus und das damit verbundene Erdölbusiness daran interessiert, dass die US-Konzerne lukrative Geschäfte mit den einheimischen Öl- und Gasindustrie abschließen können.

    Wie sollen diese „illegalen“ Geschäfte abgerechnet werden?

    In den Augen der anderen Vertragsstaaten (China, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien) hat der Iran vertragskonform gehandelt. Die Staaten wollen sich weiter an den 2015 geschlossenen Deal halten.


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    Torsten Arends
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    Torsten Arends ist Vorsitzender des Anlageausschusses des Niedersächsischen Aktienclub. Beim gemeinsamen Anlegen im Aktienfonds schätzt er den Informationsvorsprung, den viele Anleger in einer Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen hat. Der NDAC, gegründet 1993, zählt zu den größten Aktienclubs Deutschlands. Der Aktienclub bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit der gemeinsamen Investition in den eigenen Clubfonds NDACinvest. Torsten Arends beobachtet und schätzt das Marktgeschehen ein und berichtet für Kleinanleger und Börseninteressierte.
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    Verfasst von Torsten Arends
    Iran-Sanktionen in Kraft Die Preise in Deutschland ziehen momentan so stark an wie seit gut 10 Jahren nicht mehr. Im August stiegen die Verbraucherpreise um 2 Prozent, im September um 2,3 Prozent – und nun, im Oktober, sind es schon 2,5 Prozent. Wir merken es fast täglich …

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