Marktkommentar
Dr. Oliver Stolte (Alpine Trust): „Intensiver als erwartet“
Die Aktienmarktkorrektur hat den Oktober geprägt und verlief teils deutlich intensiver als wir es erwartet hatten.
Status quo
Die Aktienmarktkorrektur hat den Oktober geprägt und verlief teils deutlich intensiver als wir es erwartet hatten. Der Dax drehte erst bei 11.060 Punkten (S&P500 bei 2.630) wieder nach oben. Dies waren jeweils rund 4-5% tiefere Kurse als wir es erwartet hatten. Hierbei wurden (bis auf den S&P500 auf Schlusskursbetrachtung) in allen wichtigen Indices die 2016er Aufwärtstrends – wenn teils auch nur leicht – verletzt. Wir haben erneut bei einem Dax-Level von 11.450 Punkten die zweite Hälfte der maximalen Aktienquoten wieder aufgebaut und sind nun in Aktien voll investiert. Die Allokation ist je 1/3 in Dax, CAC40 (Frankreich) und dem Nasdaq.
Anleihen der ersten Qualität notierten als Safe Haven fester. Anleihen der zweiten Qualität notierten einhergehend mit Aktien etwas leichter, wobei die Volatilitäten hier nicht stark anstiegen. WTI-Rohöl verlor um mehr als 20% auf unter 60 US-$/Barrel. Wir sehen dies als Hinweis auf eine sich abschwächende Weltkonjunktur. Gold konnte die 1.210 nach oben durchstoßen, schaffte aber nicht den wichtigen Sprung über 1.240. Aktuell notiert Gold bereits wieder um 1.200 US-$/Unze.
Outlook
Die Aktienmarktkorrektur ist unseres Erachtens abgeschlossen, wobei ein neuerlicher Test der genannten Tiefststände durchaus möglich ist. Grundsätzlich gehen wir aber von höheren folgenden
Tiefstkursen aus, die die laufende Bodenbildung festigen sollten. Wir gehen nun von einem freundlichen weiteren Jahresverlauf mit einer potentiellen Jahresendrallye bis in 1Q2019 aus, die uns aber
zumindest in Europa keine neuen Höchstkurse mehr liefern wird. In den USA könnte ein nochmaliger Test und ein etwaiges leichtes Überschießen der Aktienmärkte möglich sein, wobei spätestens diese
Kurse zum Verkauf zu nutzen sind. Hiernach, d.h. 2019-2021, erwarten wir deutlich tiefere Märkte, u.a. mit einem vierstelligen Dax.
Anleihen der 2. Qualität werden schwächer tendieren, so dass kurze Laufzeiten entscheidend sein werden, um noch positive Renditen zu erzielen. Anleihen der 1. Qualität werden im Kurs weiter
nachgeben, da – trotz fallender Aktienmärkte – auch weiterer Druck durch steigende Zinsen entstehen wird. WTI-Rohöl sehen wir in Zukunft wieder schwächer. Im Gold warten wir weiterhin eine klarere
Richtung ab. Auf der Unterseite sollten die geschätzten Explorationskosten von rund 1.100 – spätestens die Multi-year Lows bei 1.055 US-$/Unze die Korrektur beenden und Kaufkurse bieten. Sollte der
Markt bereits vom aktuellen Level aus wieder nach oben starten, müsste die 1.262 nachhaltig durchbrochen werden, um Gold aus dieser Formation heraus wieder als Kauf zu bewerten.
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