Jahresendrally trotz Top-Formationen? - Seite 2
Was Sie zur möglichen Seitwärtsbewegung in den USA wissen sollten
Übrigens weist uns diese rechteckförmige Top-Formation auch auf ein mögliches Szenario für die US-Börsen hin: Wenn es hier ebenfalls zu einer Seitwärtsbewegung kommt (siehe oben), dann besteht eben die Möglichkeit, dass diese Seitwärtsbewegung – also ein charttechnisches Rechteck – eine Top-Formation wird. Die US-Indizes sind daher längst nicht über den Berg; eine Fortsetzung der Rally ist noch längst keine ausgemachte Sache!
Wohin wir also auch schauen: Die Bären haben derzeit überall klare Vorteile! Bullishe Signale sehen wir aktuell dagegen nirgendwo. Wenn wir uns das klarmachen, dann erscheinen die jüngsten Kursbewegungen in der Verfallstagswoche in einem anderen Licht.
Haben die Bären schon ausgespielt?
Denn wenn die Bären so klar überlegen sind, dann hätten sie doch diese Überlegenheit nach den jüngsten bearishen Signalen nutzen sollen, um weiter Boden gut zu machen – z.B. indem sie z.B. den DAX auf neue Jahrestiefs treiben. Das ist aber nicht geschehen.
Und in den USA verlor die vermeintliche zweite Abwärtswelle in der Vorwoche merklich an Dynamik, so dass es nun sogar so aussieht, als sollte nach dem Oktober-Tief ein erstes höheres Hoch gebildet werden. Das spricht auch nicht gerade dafür, dass die Bären ihre Initiative nutzen.
Wenn die Bären also in den kommenden Tagen ebenfalls keinen neuen Vorstoß unternehmen, dann könnte es sein, dass ihre Kraft erlahmt ist – zumindest vorläufig. Dann können wir ganz behutsam das Szenario einer Jahresendrally wieder hervorkramen.
Einen Haken gibt es aber dabei
Allerdings gibt es einen Haken an diesem verheißungsvollen Ausblick. In dieser Woche wird an den US-Märkten kaum etwas passieren, das uns Aufschluss über das Kräfteverhältnis von Bullen und Bären gibt. Auch ein weiteres Dahindümpeln der Kurse muss dabei nicht auf eine Schwäche der Bären hindeuten.
Der Grund: Am Donnerstag ist in den USA Thanksgiving. Dann sind die Börsen geschlossen und am darauffolgenden Freitag – dem Black Friday – findet nur ein verkürzter und meist sehr müder Handel statt. Und das Stichwort Black Friday verrät uns auch, warum das so ist: An diesem Tag (der in den USA ebenfalls frei ist) beginnen traditionell die Weihnachtseinkäufe, deren stärkste Phase sich über das gesamte bevorstehende Wochenende und den kommenden Montag (Cyber Monday) erstrecken wird.
Wann die Weichen für die Jahresendrally gestellt werden
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Und die Kauflust, welche die US-Bürger dabei zeigen, wird auch von den Börsianern aufmerksam beobachtet. Schließlich macht der private Konsum rund 70 % der Wirtschaftsleistung aus und die meisten Einzelhändler kommen erst durch Black Friday und Co. in die Gewinnzone für das Gesamtjahr. Darüber hinaus wird der Kaufrausch, der am kommenden Wochenende in den USA entfesselt wird, auch als Konjunkturindkator insgesamt gesehen. Schließlich gehen dabei ja etliche Produkte großer US-Konzerne über den Ladentisch – von Apple über Nike bis Tiffany.
Es ist damit recht wahrscheinlich, das erst ab der kommenden Woche die eigentlichen Weichen für den Rest des Jahres – und vielleicht auch darüber hinaus – gestellt werden.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
(Quelle: www.stockstreet.de)